Wieso ist das so?

Natur erklärt für Klein und Groß

Weihnachten bei Reginald Regenwurm

Weihnachten bei Reginald Regenwurm – Miteinander die Natur erkunden

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Reginald Regenwurm lag gemütlich zusammengerollt in seiner Lieblingsschlafhöhle. Während er langsam wach wurde, spürte er die feuchte, kühle Erde um sich herum. Reginald liebte dieses Gefühl. Nicht zu warm, nicht zu kalt, nicht zu nass und nicht zu trocken. Genau richtig eben. „Herrlich“, dachte er, und: „Wie schön das Leben doch sein kann, wenn alle genug zu fressen haben.“

Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel

Das ist Reginald Regenwurm. Ziemlich cool, oder?

Hätte er pfeifen können, er hätte bestimmt ein kleines Lied gepfiffen. Doch Reginald konnte nicht pfeifen. Wie auch? Schließlich war er ein Regenwurm. Also begann er einfach, sich zu strecken. Und weil seine Schlafhöhlen genau so groß waren, dass er nur zusammengerollt hineinpasste, glitt Reginald beim Strecken langsam aus seiner Schlafhöhle heraus. „Ich glaube, ich könnte mal meine Vorratskammern kontrollieren“, dachte er so bei sich.

Gemächlich schob sich Reginald Regenwurm durch die feuchte Erde voran. Er hatte es nicht eilig. Denn eigentlich wusste Reginald, dass seine Vorratskammern gut gefüllt waren. Früher war das mal anders. Früher, da musste Reginald manchmal nächtelang suchen, bis er ein schönes Blatt oder ein ein paar Gräser gefunden hatte. Zu der Zeit war an gefüllte Vorratskammern gar nicht zu denken gewesen. Und dieses „Früher“ war noch gar nicht so lange her. Doch seit Lina ihr eigenes Beet bekommen hatte, war hier einiges anders geworden. Besser. Viel besser.

Angefangen hatte alles damit, dass Erwin Büchermännchen fand, nun, wo Lina ein eigenes Beet habe, müsse sie auch wissen, was im Boden so los sei. Sie müsse jetzt einfach wissen, wie die Bodentierchen lebten. Lina meinte zwar, das sei nicht nötig. Im Boden sei nämlich gar nichts los. Als sie am Nachmittag ihre Pflanzen eingegraben hatte, habe sie es gesehen. Im Boden sei nur Erde drin.

Doch das ließ Erwin nicht gelten. „Ich will dir mal was sagen!“, hatte Erwin gesagt. „In einer Handvoll gutem Boden leben mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt!“ Als Lina das hörte, hatte sie nicht schlecht gestaunt. Und natürlich wollte sie sich das unbedingt mit Erwin anschauen.

Weihnachten bei Reginald Regenwurm

Im Boden ist ziemlich viel los. Manche Tierchen kannst du allerdings nur mit einer Lupe sehen.

So hatten Erwin und Lina Reginald Regenwurm kennengelernt und Frau Tulipa und Frederike Springschwanz mit ihrer großen Familie und die Asselbande und noch ganz viele andere. Reginald, Frederike und all die anderen hatten Erwin und Lina erklärt, dass es für sie nichts zu futtern gäbe, weil die Menschen kein Blättchen und kein Gräschen auf den Beeten liegen ließen. Dass aber genau diese Blättchen und Gräschen ihre Nahrung sei. Und dass Frau Tulipa deshalb nicht richtig wachsen könne.

Als Lina gehört hatte, dass die Bodentierchen hungern mussten und Frau Tulipa nicht richtig wachsen konnte, war sie untröstlich. Sie beschloss, das zu ändern. Ab jetzt würde es immer genügend Blätter auf ihrem Beet geben. Und auf den Beeten von Mama und Papa auch! Die ersten Blätter hatte Lina noch mit Robert aus dem Wald geholt. Doch später war das nicht mehr nötig gewesen. Im Garten gab es genug Blätter, die sie auf den Beeten und unter den Sträuchern verteilen konnten.

Seitdem war die Erde von Reginalds Reich immer mit Blättern bedeckt. So war es im Winter für Reginald, Frau Tulipa und die anderen nicht mehr so kalt und im Sommer nicht mehr so heiß. Außerdem blieb die Erde schön feucht und Lina musste fast nie gießen. Mama und Papa auch nicht.

Weihnachten bei Reginald Regenwurm

Frederike Springschwanz springt.

Reginald war gerade bei seiner vorletzten Vorratskammer angekommen, da stellte er fest: „Aha, in diese Kammer passt noch ein kleines Blättchen. Das trifft sich gut. Ich wollte sowieso nachsehen, ob oben, über der Erde, noch alles in Ordnung ist. Dann bringe ich mir gleich noch ein kleines Blättchen mit“, brummte er.

Oben angekommen reckte Reginald seinen Kopf in die kühle Nacht. Irgendwie fand er, die Blätterschicht auf dem Beet war noch dicker geworden. „Hat Lina noch mehr Blätter für uns geholt?“, wunderte sich Reginald. Er wurschtelte sich durch die Blätter hindurch. „Huch, was ist das für ein Licht?“, brummte er dann. Auf dem Beet war es irgendwie heller geworden. Tatsächlich. Als er sich umsah, entdeckte er ein paar leuchtende Tannenzweige auf dem Beet! Es waren lauter kleine Lichtlein daran! „Toll!“, staunte Reginald. So etwas schönes hatte er noch nie gesehen. Er beschloss, auf dem Rückweg bei Frau Tulipa vorbeizukriechen und ihr davon zu erzählen. Reginald genoss noch ein wenig den Anblick, schappte sich ein kleines Blättchen und machte sich zurück auf den Weg nach unten.

„Frau Tulipa“, brummte Reginald, als er bei der Tulpenzwiebel angekommen war. „Hast du gut geschlafen?“ „Ich schlafe nicht mehr, Reginald. Das weißt du doch. Ich arbeite“, antwortete Frau Tulipa. „Schon gut“, brummte Reginald, „ich wollte nur höflich sein.“ „Weiß ich doch“, antwortete Frau Tulipa. „Danke der Nachfrage.“

Natürlich wusste Reginald, dass Frau Tulipa sich jetzt auf das Frühjahr vorbereitete. Im Sommer hielt sie ihren Sommerschlaf. Doch wenn es auf den Winter zuging, wachte sie auf. Zuerst ließ sie ihre abgestorbenen Wurzeln wieder wachsen. Wenn ihr Wurzeln lang genug waren und sie wieder Wasser und Nährstoffe aus dem feuchten Boden aufnehmen konnten, schob sie ihren Trieb ganz langsam schon ein wenig aus der Zwiebel heraus. So würde sie am Ende des Winters, wenn es langsam wärmer wurde, in Windeseile ihren Stiel durch die Erde schieben können. Und wenn die ersten Sonnenstrahlen ihre Knospe erwärmten, würde sie fix ihre wunderschöne Blüte öffnen. Bevor es zu heiß wurde.

„Frau Tulipa, weißt du, dass schon wieder mehr Blätter auf dem Beet liegen? Und weißt du, dass dort oben eine wunderschöner beleuchteter Tannenzweig auf dem Beet steht?“, brummte Reginald.

„Dass da so einiges los war, habe ich gehört. Den Zweig habe ich natürlich nicht gesehen. Wie auch? Ich bin ja hier unten festgewachsen“, antwortete Frau Tulipa. „Aber wenn mich nicht alles täuscht, hat Lina mit ihrem Teddy, ihrer Mama und ihrem Papa die Blätter vom Rasen auf den Beeten und unter den Sträuchern verteilt hat.“

Weihnachten bei Reginald Regenwurm

Die Assel Bassel mit ihrer Leibspeise.

„Genau!“, „Das stimmt, Frau Tulipa!“, „Das haben wir gesehen!“, piepste es plötzlich um Reginald Regenwurm und Frau Tulipa herum. Frau Tulipa lachte. „Ah, Frederike Springschwanz mit ihrer Familie. Guten Tag alle miteinander“, rief Frau Tulpa. „Hallo“, brummte Reginald. „Hallo, Frau Tulipa, hallo Reginald Regenwurm“, piepste Frederike. „Und ich weiß auch, warum Lina das gemacht hat. Bei den Menschen ist nämlich bald Weihnachten. Und zu Weihnachten stellen sie immer einen Tannenbaum in ihr Wohnzimmer. Der Baum bekommt ganz viele Lichter. Das sieht wunderschön aus, hat mir die Assel Bassel erzählt. Und dann sitzt die Menschenfamilie zusammen und sie essen etwas leckeres.“ Frederike Springschwanz war ganz aufgeregt.

„Jawohl!“, mischte sich Frederikes Bruder Frederik ein. „Und Lina hat gesagt, sie möchte, dass es für uns hier unten auch ein bisschen Weihnachten ist. Deshalb hat sie uns noch mehr Blätter gebracht. Und deshalb hat sie uns diesen Zweig mit Lichtern aufgestellt. Ist das nicht schön?“, piepste er.

Eine kleine Weile schwiegen alle andächtig. Sie dachten alle daran, wie schön es hier unten geworden war, seit sie Erwin und Lina kennengelernt hatten. „Wisst ihr was?“, unterbrach Frau Tulipa die Stille. „Was haltet ihr davon, wenn wir dieses Jahr hier unten auch Weihnachten feiern?“ „Au ja!“, brummte Reginald. Und er klang dabei fast begeistert. „Ich bringe Blätter und Gräser mit.“ „Und wir sagen der Asselbande Bescheid!“, rief Frederike. „Sehr schön“, antwortete Frau Tulipa. „Wir treffen uns hier, bei mir. Und ich sammle Wasser, damit wir alle genug zu trinken haben.“

So machten sie es. Und wer an diesem Heiligen Abend aufmerksam lauscht, kann sie alle zusammen lachen und schwatzen hören.

Wer weiß, vielleicht habt ihr ja auch so ein Beet. Ein Beet, in dem sich die Bodenlebewesen so wohl fühlen wie bei Lina. Und vielleicht gibt es in eurem Beet dann ja auch so eine fröhliche Weihnachtsfeier.

Eine Weihnachtsbastelidee für euch

Falls ihr noch nach einer schönen Weihnachts-Bastelidee sucht. Bastelt doch mal eure eigenen Christbaumkugeln. Die Anleitung findet ihr hier: Lina bastelt Christbaumkugeln. Und so sehen sie aus.

Christbaumkugeln basteln.

Linas Christbaumkugeln.

Mehr über Reginald Regenwurm und seine Freunde findest du in diesem Miteinander-Buch:

Miteinander-Bücher – Bücher zum Lesen, Staunen, Machen

Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel (*)

Ein quirliger Springschwanz, eine redselige Tulpe und ein brummiger Regenwurm zeigen dir: In unsrem Boden ist was los! Magst du mit Lina Regenwürmer retten, Asseln beobachten und schauen, wie Pflanzen den Boden festhalten? Los geht’s!

Altersempfehlung: ab 6 Jahre
ISBN: 9783981875317

Hier findest du eine Leseprobe von Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel.

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Lotte Löwenzahn und ihre Tiere (*)

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Altersempfehlung: ab 4 Jahre
ISBN: 9783981875348

Hier findest du eine Leseprobe von Lotte Löwenzahn und ihre Tiere

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Was machen Bienen eigentlich im Winter? (*)

Buchcover des Buchs "Was machen Bienen eigentlich im Winter?". Es ist ein Buch aus der Reihe "Erwin, Lina und die Wunder der Welt". Eine Abenteuergeschichte über Wildbienen, Honigbienen und darüber, was Bienen im Winter machen. Außerdem zeigt Lina dir, wie der Bienentanz geht. Und ihre Anleitungen für die Nisthilfen, die sie gebaut hat, findest du natürlich auch in diesem Buch.

Altersempfehlung: ab 6 Jahre
ISBN: 9783000557255

Hier findest du eine Leseprobe von Was machen Bienen eigentlich im Winter?

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Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und Krabbeltiere: Ein Malbuch für neugierige Kinder (*)

Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und KrabbeltiereFür alle neugierigen Kinder, die gerne ausmalen und alles lieben, was so kreucht und fleucht. Und zu erfahren gibt es auch noch jede Menge: Warum klebt die Spinne in ihrem Netz nicht fest? Was mag der Siebenpunkt-Marienkäfer? Wie lebt die Rostrote Mauerbiene? …

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Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume (*)

Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume.Eine Geschichte über einen mutigen Frosch, der davon träumt, mal auf einen richtig großen Baum zu klettern. Gemeinsam mit Lauri kannst du dir anschauen, wie Eicheln aussehen, warum Bienen Weiden pflanzen würden und was Feuerwanzen an Linden so sehr mögen. Zum Ausmalen gibt es auch noch jede Menge.

Altersempfehlung: ab 5 Jahre
ISBN: 9783981875324

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Lina und der Albatros: Erwin, Lina und die Wunder der Welt (*)

Miteinander-BücherDie Albatrosküken Albi und Klara üben brüten und Erwin muss Küken spielen. Peinlich!, findet Erwin. Keine Frage, Lina ist begeistert. Außerdem experimentieren Lina und Robert mit Begeisterung in Linas Küche. Wenn du mitmachen möchtest, du brauchst nicht viel dafür: Wasser, Öl, Salz, eine Möhre, ein Salatblatt … und schon kann’s losgehen.

Altersempfehlung: ab 7 Jahre.
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Wir sind wieder verlinkt: Freutag, Ein Fachwerkhaus im Grünen.

2 Kommentare

  1. Es ist so herzerwärmend zu lesen, wie Lina und Erwin die Welt unter der Erde entdecken und sich um die Bedürfnisse der Bodentierchen kümmern. Die Idee, Weihnachten auch in Reginalds Reich zu feiern, verleiht der Geschichte eine besondere Note und zeigt, wie wichtig Zusammenhalt und Fürsorge für unsere Mitgeschöpfe sind. Die Beschreibung der weihnachtlichen Lichter auf dem Beet und die Vorfreude der Bodenbewohner auf ihre eigene kleine Feier zaubern ein Lächeln ins Gesicht. Danke, dass Sie diese positive und herzerwärmende Geschichte geteilt haben! 🌟

    • Liebe Anna, Ihr Kommentar macht mich fast ein bisschen sprachlos. Ich danke Ihnen sehr, dass Sie Ihre Gedanken zu meiner Weihnachtsgeschichte hier auf meinem Blog geteilt haben. Es ist für mich ein nachtrrägliches Weihnachtsgeschenk.
      Herzliche Grüße
      Silke Ottow

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