Wieso ist das so?

Natur erklärt für Klein und Groß

Gelbhalsmaus und Rötelmaus - Mäuse im Garten

Gelbhalsmaus und Rötelmaus ‒ Mäuse im Garten

| 3 Kommentare

Mäuse gibt es sicherlich in jedem Garten. Aber ich füttere Vögel. Im Winter und im Sommer. Und vom Vögel füttern profitieren auch andere Tiere. Mäuse zum Beispiel. Schnecken kommen auch gerne und Igel. Und wer weiß, wer sonst noch alles kommt. Neulich habe ich mal wieder eine Maus zu Gesicht bekommen. Ich glaube, es ist eine Gelbhalsmaus. Eine Rötelmaus kommt aber auch ab und zu mal vorbei.

Gelbhalsmaus und Rötelmaus - Mäuse im Garten

Eine Gelbhalsmaus bei der Arbeit.

Ich glaube, hier habe ich eine Gelbhalsmaus bei der Arbeit entdeckt. ‒ Und sie mich auch. Jedenfalls finde ich, dass es sehr danach aussieht, als hätte sie mich ebenfalls gesehen. Die Fotos habe ich durch ein Fenster aufgenommen. Uns trennte ungefähr ein Meter und das Fenster voneinander.

Rötelmaus oder doch Gelbhalsmaus, oder …?

Mäuse bestimmen finde ich sehr schwierig. Sie halten nie still, die meisten sind ziemlich klein und sie sind mehr oder weniger grau-bräunlich gefärbt. Immerhin, es gibt Langschwanzmäuse und Kurzschwanzmäuse. Das ist schon mal ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Vor ein paar Monaten haben ich ein Mausvideo aufgenommen. Bei dieser Maus bin ich mir ziemlich sicher, dass es eine Rötelmaus ist.

 

Deshalb dachte ich ganz selbstverständlich, dass die kürzlich aufgenommenen Fotos ebenfalls eine Rötelmaus zeigen. Doch als ich die Fotos angeschaut habe und die Foto-Maus mit der Maus aus dem Video verglichen habe, sind mir einige wesentliche Unterschiede aufgefallen.

Gelbhalsmaus und Rötelmaus - Mäuse im Garten

Die Fotomaus hat einen ziemlich langen Schwanz.

Die Maus auf dem Foto hat einen ziemlich langen Schwanz. Es ist wohl eine Langschwanzmaus. Die Video-Maus dagegen ist eindeutig eine Kurzschwanzmaus. Außerdem sind die Ohren und Augen der Maus auf dem Foto wesentlich größer als die der Hauptdarstellerin in meinem Video.

Rötelmäuse

Rötelmäuse sind Kurzschwanzmäuse und Kurzschwanzmäuse gehören zu den Wühlmäusen. Sie sind zwischen acht und zwölf Zentimeter lang, rötlich-braun gefärbt und haben einen weißlichen Bauch. Ihr Schwanz ist mit vier bis sechs Zentimetern etwa halb so lang wie ihr Körper. Die Rötelmaus wird auch als Waldwühlmaus bezeichnet. Sie legt ihre Gänge dicht unter der Oberfläche an. Das erklärt, warum in letzter Zeit der Boden in fast allen Beeten bei mir so merkwürdig nachgibt. Das ist mir letztes Jahr zum ersten Mal aufgefallen.

Als ich dann die Rötelmaus gesehen hatte und gelesen habe, dass Rötelmäuse zu den Wühlmäusen gehören, hatte ich sofort Angst um meine Blumenzwiebeln. Inzwischen habe ich festgestellt, diese Angst ist unbegründet. Überall blühen und sprießen die Frühblüher in meinem Garten. Rötelmäuse ernähren sich von Gräsern, Keimlingen, Kräutern, Samen, Früchten und Pilzen. Sie ergänzen ihren Speiseplan durch Insekten, Spinnen und Würmer und fressen auch mal Vogeleier.

In der Forstwirtschaft allerdings gelten Rötelmäuse als Schädlinge. Denn sie nagen gerade im Winter gerne Baumrinde ab. Am liebsten mögen sie die Rinde von dünnen Zweigen. Dafür klettern sie auch schon mal mehrere Meter hoch. Da die Mäuse bei mir allerdings so gut mit Sonnenblumenkernen und Erdnüssen versorgt sind, sind die Bäume bei uns am Waldrand aber wahrscheinlich gut geschützt. Im meinem Garten habe ich ohnehin noch keine abgeknabberte Rinde entdeckt. Aber mal sehen, was noch kommt.

Gelbhalsmäuse

Gelbhalsmäuse sind Langschwanzmäuse und gehören zu den Waldmäusen. Von der Waldmaus selbst sind sie nicht leicht zu unterscheiden. Ihr Fell ist rötlich-braun, mit einer scharf abgegrenzten weißen Unterseite. Durch ein gelblich braunes Halsband sind sie zu ihrem Namen gekommen. Gelbhalsmäuse sind knapp neun bis etwa dreizehn Zentimeter groß. Ihr Schwanz ist mit neun bis etwas mehr als dreizehn Zentimetern Länge etwas länger als ihr Körper. Und außer ihrem langen Schwanz haben sie verhältnismäßig große Augen und Ohren.

Gelbhalsmaus und Rötelmaus - Mäuse im Garten

Gelbhalsmäuse haben große Augen und Ohren.

Ihr Lebensraum ist der Wald. Gelbhalsmäuse sind gute Kletterer und klettern bis in die Kronen von Bäumen. Sie graben sich selbst keine Gänge, übernehmen aber gerne verlassene Bauten anderer Mäuse. Sie ernähren sich von Samen, Früchten, Nüssen, Eicheln und Knospen. Auch Gelbhalsmäuse verschmähen tierische Nahrung nicht. Anders als Rötelmäuse knabbern sie aber keine Baumrinde an.

Gelbhalsmäuse und Rötelmäuse gehören zu den häufigsten Mäusen bei uns und sind daher nicht gefährdet.

Das Hantavirus

Sowohl Gelbhalsmäuse als auch Rötelmäuse sind Überträger von Hantaviren. Hantaviren lösen beim Menschen Krankheiten aus, die tötlich enden können. Die Viren werden vor allen Dingen über deren Ausscheidungen übertragen. Das heißt über deren Kot, den Urin und den Speichel. Das gilt auch, wenn die Ausscheidungen bereits getrocknet sind. Wer also einen Schuppen, eine Garage oder einen Keller ausfegt, in dem Mäuse gelebt haben könnten, sollte äußerst vorsichtig sein. Wenn  wir unsere Terrasse bis in den letzten Winkel fegen, setzen wir uns immer eine Maske auf. Ein Familienmitglied hat mal einen Schuppen ausgefegt und ist fast am Hantavirus gestorben. Damit ist wirklich nicht zu spaßen.

Außerdem sind Rötelmäuse ein Zwischenwirt für den Fuchsbandwurm. Beim Menschen ist der Fuchsbandwurmbefall die am häufigsten zum Tode führende Wurmerkrankung. Eine Heilung ist nur bei sehr früher Diagnose möglich.

Was lernen wir daraus? Beim Kontakt mit wild lebenden Tieren ist immer Vorsicht geboten. Und das auch dann, wenn man die Tiere selbst gar nicht zu Gesicht bekommt. Bekämpfen muss man die Tiere deshalb noch lange nicht. Schließlich kann man sich schützen. Oder siehst du das anders?

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Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel (*)

Ein quirliger Springschwanz, eine redselige Tulpe und ein brummiger Regenwurm zeigen dir: In unsrem Boden ist was los! Magst du mit Lina Regenwürmer retten, Asseln beobachten und schauen, wie Pflanzen den Boden festhalten? Los geht’s!

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Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und KrabbeltiereFür alle neugierigen Kinder, die gerne ausmalen und alles lieben, was so kreucht und fleucht. Und zu erfahren gibt es auch noch jede Menge: Warum klebt die Spinne in ihrem Netz nicht fest? Was mag der Siebenpunkt-Marienkäfer? Wie lebt die Rostrote Mauerbiene? …

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Wir sind wieder verlinkt: Ein Fachwerkhaus im Grünen, Freutag, My Corner of the World, Der Naturdonnerstag, Close to the Ground.

3 Kommentare

  1. Wieder ein interessanter Beitrag. Uns hatte die Vogelfütterung vor zwei Jahren Ratten beschert. Aber inzwischen habe ich die Futterstellen so umgebaut, dass sich keine mehr blicken lassen.
    Herzliche Grüße und danke für die Teilnahme am Naturdonnerstag.
    Elke

    • Ratten habe ich bisher noch keine gesehen. Aber grundsätzlich kommen an meine Futterstellen auch die Mäuse nicht heran. Sie hängen alle am Balkon, garantiert Katzen-, Ratten-, Waschbär- und Mäusesicher. Aber weil die Vögel so viel runterschmeißen, liegt halt für die Mäuse trotzdem genug rum. Am besten ist es, wenn der Buntspecht kommt. Da kann man richtig sehen, wie die Körner rechts und links in die Gegend fliegen.
      Liebe Grüße
      Silke

  2. I am so happy for my three cats so I don’t have to se mouses

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