Jedes Jahr am 20. Mai ist Weltbienentag. Aus diesem Anlass hatte ich eine Instagram-Aktion gestartet: Jeden Tag eine Biene. Mit von der Partie waren eine Wollbiene, eine Blauschwarze Holzbiene, eine Hosenbiene, eine Löcherbiene, zwei Furchenbienen, und Ackerhummeln an Wilder Karde. Und weil ich finde, dass eigentlich jeden Tag Weltbienentag sein sollte und dazu diese Bienenvielfalt auch zum Tag der Artenvielfalt passt, der ist jährlich am 22. Mai, möchte ich die Bienen hier auch noch einmal zeigen. Den Anfang macht die Spaltenwollbiene.
Bisher habe ich in meinem Garten nur die Große Wollbiene gesehen. Doch dies ist eine Spaltenwollbiene in Aktion. Es ist ein Weibchen, das gerade dabei ist, an der Kronen-Lichtnelke Pflanzenwolle zu sammeln. Mit dem kleinen Knäuel wird sie gleich in ihr Nest fliegen und es damit auskleiden.
Die Spaltenwollbiene
Die Spalten-Wollbiene ist der Großen Wollbiene sehr ähnlich. Allerdings ist sie etwas kleiner, hat rote Beine, zwei kleine Streifen auf ihrem Hinterkopf und grünliche Augen. Außerdem ist sie sehr viel seltener als die Große Wollbiene. Sie liebt trockenwarme Biotope und baut ihre Nester in Trockenmauern, Erd- und Felsspalten und Ähnlichem. Wie alle Wollbienen kleidet sie ihre Nester mit Pflanzenwolle aus. Und so einen kleinen Wollballen holt sie sich gerade hier an der Kronen-Lichtnelke.
Auch die Männchen dieser Wollbiene sind sehr territorial und verscheuchen alle Insekten, die in ihrem Gebiet Nektar suchen. Über dieses Verhalten habe ich schon mal einen Blogbeitrag geschrieben: So lebt Wolfram Wollbiene. Immer, wenn ich die Wollbienen-Männchen dabei beobachte, wie sie um ihre Pflanzengruppe rasen, denke ich mir, dass das ein ganz schön anstrengendes Leben ist.
Die Löcherbiene
Löcherbienen können gleichzeitig vorne mit ihrem Rüssel trinken und hinten mit ihrem Popo Pollen sammeln. Zugegeben, andere Bienen machen das auch. Aber bei keiner sieht es so lustig aus wie bei der Löcherbiene. Denn die tippt beim Trinken immer wieder ganz schnell mit ihrer Bauchbürste auf die Blüte.
Löcherbienen sind auf Korbblütler spezialisiert. Und hier beim Alant hat die kleine Wildbiene einen sehr großen Korbblütler erwischt. Über die Löcherbiene habe ich auch schon einmal einen Blogbeitrag geschrieben. In dem Beitrag findest du mehr Informationen über Löcherbienen und eine Vermutung, um welche Löcherbiene es sich handeln könnte. Außerdem kannst du dir dort ein Video anschauen, wie die Biene Pollen sammelt: Vorne trinken, hinten sammeln.
Die Blauschwarze Holzbiene
Die Blauschwarze Holzbiene ist die beeindruckendste Biene bei uns. Sie kann fast drei Zentimeter groß werden. Die ersten Holzbienen habe ich während unserer Zeit in Frankreich gesehen. Zu der Zeit gab es die bei uns noch nicht. Doch durch den Klimawandel wandert auch die Holzbiene immer weiter in den Norden.
Wer die Blauschwarze Holzbiene beobachten möchte, sollte Muskatellersalbei pflanzen. Von dem wird sie magisch angezogen. Doch hier sitzt sie an der Breitblättrigen Platterbse. Auch den Blauregen und den Blasenstrauch mag sie sehr gerne. Durch ihre Größe und ihre Schwere ist die Blauschwarze Holzbiene in der Lage, Blüten zu bestäuben, an die andere Bienen nicht herankommen.
Die Paarung der Blauschwarzen Holzbiene findet erst nach der Überwinterung statt. Damit ist sie eine der wenigen Wildbienen bei uns, die länger als ein Jahr leben. Ihre Nistgänge gräbt sich das Weibchen selbst in morsches Holz. Auch das ist wieder ein Hinweis darauf, dass Totholz ungeheuer wichtig ist.
Die Furchenbiene
Furchenbienen sind besonders kleine, schmale Bienen. Ihr Erkennungsmerkmal ist eine kleine Furche an ihrem Hinterleib. Wie klein manche Furchenbienen sind, ist auf den Bildern mit der Glockenblume gut zu erkennen.
Diese Furchenbiene ist eine Goldglänzende Furchenbiene. Freundlichenweise zeigt sie auch ihr Hinterteil, sodass man die Furche gut sehen kann.
Die zweite Furchenbiene ist noch kleiner. Ich habe sie nach einem Regen auf einer Glockenblume fotografiert.
Sie lässt sich auf dem Foto nicht bestimmen. Sie glänzt smaragdgrün, und da es mehrere besonders kleine Furchenbienen gibt, auf die dieses Merkmal zutrifft, muss es eben ein Rätsel bleiben, um welche Furchenbiene es sich genau handelt.
Kannst du die Furchenbiene auf der Glockenblume erkennen? Schon recht klein, oder?
Anders als die meisten anderen Wildbienen, leben die meisten Furchenbienen nicht alleine. Die noch nicht befruchteten Weibchen helfen einer Art “Königin” bei der Brutpflege. Damit leben sie so ähnlich wie Hummeln. Erst später im Jahr paaren sie sich. Während die Männchen dann im Herbst sterben, überwintern die Weibchen und bauen erst im Folgejahr ihr Nest. Auch über Furchenbienen habe ich schon einen Blogbeitrag geschrieben. Du findest ihn hier: Lina rettet eine Furchenbiene.
Die Hosenbiene
Über die Braunbürstige Hosenbiene habe ich schon mehrere Beiträge geschrieben. Mit ihren dicken Pluderhosenbeinen finde ich sie absolut faszinierend. Und ich freue mich jedes Jahr darauf, wenn die Wegwarte wieder blüht. Zwar kann man Hosenbienen auch an anderen Pflanzen beobachten, doch wenn die Wegwarte blüht, lässt sie alles andere links liegen.
Die braunen Bürsten an ihren Beinen sieht man bei dieser Hosenbiene nicht mehr. Sie sind komplett gefüllt mit dem weißen Pollen der Wegwarte. Im Beitrag Wie Hosenbienen Pollen sammeln kannst du dir Videos anschauen, wie es aussieht, wenn Hosenbienen Pollen sammeln. Die Videos sind sowohl in Zeitlupe als auch in Normalgeschwindigkeit gezeigt. Ganz schön hektische Tierchen, finde ich.
Mit ihren Beinbürsten, die aussehen wie Pluderhosen können Hosenbienen besonders viel Pollen transportieren. Hosenbienen bauen tiefe Nester in den Sand und betten den Pollen für ihre Larven auf einem Dreibein, den sie aus … Pollen konstruieren. Es sind also echte Künstlerinnen. Über die Hosenbiene findest du im Blog gleich mehrere Beiträge. Einfach nach “Hosenbiene” suchen.
Die Ackerhummel
Auf dem Video siehst du drei begeisterte Ackerhummeln auf Wilder Karde. Wenn sie blüht, zieht Wilde Karde Hummeln magisch an. Wenn sie verblüht ist, kommen die Stieglitze. Die fressen nämlich für ihr Leben gerne die Samen der Wilden Karde.
Wie begeistert Hummeln von Wilder Karde sind, kann man auch daran sehen, dass verschiedenste Hummeln gleich mal an der Wilden Karde schlafen. Sie verbringen die Nacht dort. Dann sitzen sie, wenn es hell und wärmer wird, sozusagen gleich am gedeckten Tisch.
Auch Hummeln sind Bienen. Sie gehören zu den Wildbienen. Allerdings bilden Hummeln Staaten. Das tun die meisten anderen Wildbienen nicht. Über Hummeln und auch über schlafende Hummeln habe ich ebenfalls schon mehre Blogbeiträge verfasst. Auch hier bietet sich an, einfach mal nach “Hummel” zu suchen.
Jeden Tag eine Biene und Artenvielfalt
Ich finde an dieser kleinen Auswahl kann man schon sehr gut erkennen, was es für eine Bienenvielfalt gibt. Und das sind nur Bienen. Es gibt ja noch so viele andere Tiere, die es zu schützen gilt.
Leider sind viele Tiere gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Und weil ich mir wünsche, dass wir alle sorgsamer mit der Natur umgehen und auch Spezialisten unter den Tieren in der Natur eine Chance haben, schreibe ich Kinderbücher, wie “Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume”, “Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel”, “Lotte Löwenzahn und ihre Tiere”, “Was machen Bienen eigentlich im Winter?” … Es geht immer um Tiere und ihre Lebensweisen. Über das, was sie mögen, was sie lieben und was sie brauchen.
Denn wenn schon unsere Kinder lernen, was es für tolle Lebewesen gibt, lernen wir alle, die Natur besser zu schützen.
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Miteinander-Bücher – Bücher zum Lesen, Staunen, Machen
Lotte Löwenzahn und ihre Tiere (*)
Ein Vorlese-Bilder-Ausmalbuch für neugierige Kinder
Altersempfehlung: ab 4 Jahre
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Ein quirliger Springschwanz, eine redselige Tulpe und ein brummiger Regenwurm zeigen dir: In unsrem Boden ist was los! Magst du mit Lina Regenwürmer retten, Asseln beobachten und schauen, wie Pflanzen den Boden festhalten? Los geht’s!
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Was machen Bienen eigentlich im Winter? (*)
Eine Abenteuergeschichte über Wildbienen, Honigbienen und darüber, was Bienen im Winter machen. Außerdem zeigt Lina dir, wie der Bienentanz geht. Und ihre Anleitungen für die Nisthilfen, die sie gebaut hat, findest du natürlich auch in diesem Buch.
Altersempfehlung: ab 6 Jahre
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Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und Krabbeltiere: Ein Malbuch für neugierige Kinder (*)
Für alle neugierigen Kinder, die gerne ausmalen und alles lieben, was so kreucht und fleucht. Und zu erfahren gibt es auch noch jede Menge: Warum klebt die Spinne in ihrem Netz nicht fest? Was mag der Siebenpunkt-Marienkäfer? Wie lebt die Rostrote Mauerbiene? …
Altersempfehlung: ab 5 Jahre
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Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume (*)
Eine Geschichte über einen mutigen Frosch, der davon träumt, mal auf einen richtig großen Baum zu klettern. Gemeinsam mit Lauri kannst du dir anschauen, wie Eicheln aussehen, warum Bienen Weiden pflanzen würden und was Feuerwanzen an Linden so sehr mögen. Zum Ausmalen gibt es auch noch jede Menge.
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Lina und der Albatros: Erwin, Lina und die Wunder der Welt (*)
Die Albatrosküken Albi und Klara üben brüten und Erwin muss Küken spielen. Peinlich!, findet Erwin. Doch Lina ist begeistert. Außerdem experimentieren Lina und Robert mit Begeisterung in Linas Küche. Wenn du mitmachen möchtest, du brauchst nicht viel dafür: Wasser, Öl, Salz, eine Möhre, ein Salatblatt … und schon kann’s losgehen.
Altersempfehlung: ab 7 Jahre.
ISBN: 9783981875300
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Wir sind wieder verlinkt: Ein Fachwerkhaus im Grünen, Freutag, My Corner of the World, Der Naturdonnerstag, Close to the Ground.
16. Juni 2023 um 16:43
Hallo Silke,
danke für diesen tollen Überblick. Die meisten Bienenarten finde ich auch bei mir im Garten, auch die Blaue Holzbiene, nur konnte ich sie in diesem Jahr noch nicht ein einziges mal fotografieren, obwohl alle Arten von Salbei angebaut habe ☹️. Gesehen habe ich sie auch zum ersten Mal bei einem Urlaub in Andalusien, dort übrigens auch auf einer Platterbse. Aber schon zwei oder drei Jahre später war sie dann auch bei uns im Garten zu entdecken.
Herzliche Grüße – Elke
17. Juni 2023 um 10:54
Hallo Elke, die Blaue Holzbiene macht halt, was sie will ;) Aber Muskatellersalbei ist auch wirklich speziell und scheint so gar nichts mit unseren Garten- und Gewürzsalbeisorten gemein zu haben. Er ist sehr imposant und hat ziemlich große Blätter und Blüten.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
Silke
16. Juni 2023 um 12:58
sehr schön
ich wusste gar nicht dass Hummeln zu den Wildbienen zählen
so viele Arten die man sieht und nicht weiß was es ist
die ganz winzige ist ja niedlich
liebe Grüße
Rosi
16. Juni 2023 um 15:01
Alle Bienen, die nicht vom Menschen als Nutztier gehalten werden, sind Wildbienen. Und da Hummeln zur Familie der “echten Bienen” gehören, sind sie Wildbienen. Es ist auch wirklich schwer, die verschiedenen Bienen auseinander zu halten. Und je kleinder sie sind, um so schwieriger ist es. Ich bin immer schon froh, wenn ich die Gattung erkenne ;)
Liebe Grüße
Silke
26. Mai 2023 um 2:44
You sure have a lot of different bees in your part of the world!
Thanks for sharing your link at My Corner of the World this week!
26. Mai 2023 um 16:33
Yes, I am also sure :)