Bei Lina war neulich ein bisschen Gruseln angesagt. Sie hat gleich zwei Spinnentiere getroffen. Allerdings sahen sich die beiden kein bisschen ähnlich. Bis auf die acht Beine natürlich.
Das eine Spinnentier hatte sehr lange, dünne Beine und einen kleinen kugeligen Körper:
“Das ist ein Weberknecht”, hat Papa erklärt. “Wahrscheinlich ist es ein Gemeiner Weberknecht.”
Aha. Schon wieder war ein Tier gemein, obwohl es überhaupt nicht gemein ist. Das war schon bei der Gemeinen Strauchschrecke so gewesen. Daher wusste Lina auch, dass mit gemein eher so etwas wie gewöhnlich gemeint ist. Also gibt es nicht nur den Gemeinen Weberknecht sondern noch andere Arten. Den Schneckenkanker zum Beispiel. Der ernährt sich von Schnecken.
Aber Lina hat ja noch ein anderes Spinnentier getroffen. Nämlich dieses:
Papa wusste auch wie dieses Tier heißt. “Und das ist eine Gartenkreuzspinne”, hat er gesagt. Und dann hat er ihr das tolle Netzt gezeigt, das die Spinne gesponnen hat:
Allerdings sieht man nur den Bauch der Spinne. Den Rücken der Spinne sieht man nur von drinnen, und sie hat ihr Netz so schräg gesponnen, dass man die Spinne dann nicht richtig fotografieren kann. Aber als sich die Gartenkreuzspinne in ihr Versteck verzogen hat, hat Lina doch das Kreuz gesehen.
Ganz weiß leuchtet das Kreuz auf ihrem Rücken. Ein bisschen gruselig findet Lina Spinnen schon. Auch Papa mag die achtbeinigen Tiere nicht anfassen. Aber Mama macht das nichts aus und auch Teddy hat keine Angst vor Spinnen.
Was Teddy weiß
Der Gemeine Weberknecht
Auch Weberknechte gehören zu den Spinnentieren. Allerdings haben sie kein Gift und können auch keine Netze spinnen. Außerdem ist ihr Körper nicht zweigeteilt, wie der von richtigen Spinnen. Deshalb sieht er auch eher aus wie ein kleiner Knopf. Der Gemeine Weberknecht ernährt sich von kleinen Insekten und Spinnentieren, die er lebend fängt und verspeist. Er frisst aber auch pflanzliche Nahrung und tote Insekten und lebt an Wegrändern, Gärten, Wiesen oder auf Trockenrasen. Unterwegs ist er immer nur nachts. Tagsüber versteckt er sich.
Mit seinen langen Beinen kann er Pflanzenhalme umwickeln und so geschickt an Pflanzen hochklettern. Bei Gefahr wirft er ein Bein ab. Das einzelne Bein kann noch viele Minuten weiterzucken und so seine Feinde ablenken.
Die Gartenkreuzspinne
Die Gartenkreuzspinne gehört zu den Radnetzspinnen. Sie webt große, symmetrische Netze und braucht noch nicht einmal eine ganze Stunde dafür. Das Netz besteht aus den diagonalen Fäden, die wie die Speichen eines Rades angeordnet sind und sich in der Mitte kreuzen. Diese Fäden kleben nicht. Nur die, die in einer Spirale rund um die Mitte nach Außen laufen, sind die Fangfäden.
Bleibt ein Insekt am Netz kleben, wird es häufig von der Spinne erst mit Spinnfaden umwickelt und dann betäubt. Anschließend wird es entweder verspeist, oder, wenn die Spinne satt ist, als Vorrat in ihrem Versteck aufgehängt.
Mehr über die Gartenkreuzspinne findest du auf der NABU-Seite. Jürgen Huhn hat einige Exemplare in sein Arbeitszimmer geholt.
Bei den Naturdetektiven findest du allgemeine Informationen über Spinnen. Außerdem kannst du dort die Veränderliche Krabbenspinne kennenlernen. Die kann nämlich die Farbe der Blüten annehmen, auf denen sie lauert.
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18. September 2016 um 10:29
Hey!
Spannender Artikel, aber sympathischer sind mir die Gesellen trotzdem nicht. Solange sie im Garten bleiben, alles gut. Aber im Haus muss ich die nicht haben.
LG und einen schönen Sonntag
Yvonne
18. September 2016 um 13:00
Liebe Yvonne, das mag ich auch nicht. Das Fenster, an dem die Spinne sitz, bleibt im Moment zu ;)
Gartenkreuzspinnen kommen aber auch nicht rein – und würden wohl im Haus auch nicht überleben. Weberknechte hatte ich eigentlich auch noch nie im Haus. Und wenn sie reinkommen, hilft ja noch die Glasmethode: Glas drauf, Papier drunter schieben und schon sitzt die Spinne im Glas und kann zurück in den Garten befördert werden ;)
Liebe Grüße
Silke
18. September 2016 um 7:46
Und ich dachte immer Weberknechte sind keine Spinnen.
Wieder eines Besseren belehrt.
Danke
Andrea
18. September 2016 um 12:49
Es sind auch keine echten Spinnen, sie gehören aber zur Klasse der Spinnentiere. Und die ist wieder unterteilt in verschiedene Ordnungen. Eine davon sind die Weberknechte, dann gibt es noch die Skorpione, die Milben und die Webspinnen. Zu den Webspinnen – oder echten Spinnen – gehört natürlich auch die Gartenkreuzspinne …
Alles nicht so einfach. Zumindest dann nicht, wenn man wie ich kein Biologe oder Spinnentierforscher ist ;)
Jedenfalls ist ein gemeinsames Merkmal der Spinnentiere: Sie haben alle acht Beine. – Anders als die Insekten, die haben nur sechs …
LG Silke
16. September 2016 um 11:01
Da habe ich sogar noch was gelernt. Danke für die lehrreiche Geschichte.
LG Elke
16. September 2016 um 15:44
Freut mich :)
LG Silke