Wir bekämpfen sie in unserem Rasen und kratzen sie aus jeder Fuge. In unseren Gärten versuchen wir Moose möglichst los zu werden; und wenn wir ihnen in der Natur begegnen, beachten wir sie meist gar nicht. Dabei sind Moose hervorragende Wasserspeicher, wichtiger Lebensraum und sie haben sogar das Zeug dazu, den Winterblues zu vertreiben. Denn genau genommen ist ohne Moos nix los im Winterwald.
Moose haben ihren großen Auftritt im Herbst und Winter, wenn es schön feucht ist und den Bäumen die Blätter fehlen. Dann dringt das Licht auch dort hin, wo die Moose wachsen. Ganz unten, nur wenige Zentimeter über dem Boden. Und während sonst alles grau in grau ist, leuchten Moose in allen Grüntönen um die Wette.
Moose haben keine Wurzeln
Moose haben keine Wurzeln. Deshalb können sie sich auch dort ansiedeln, wo Wurzel bildende Pflanzen scheitern. Sie wachsen auf Felsen, Baumrinde oder Mauern.
Allerdings haben sie so auch keine Möglichkeit, Feuchtigkeit aus dem Boden aufzunehmen. Daher sind viele Moose auf feuchte Lebensräume angewiesen. Doch obwohl die meisten Moose selbst keine Wasserspeicher besitzen, sind sie in der Lage große Mengen Wasser aufzunehmen. Das liegt an ihrem polsterartigen Wuchs und ihrer großen Oberfläche. Einige Moose können fast das 30-fache ihres Trockengewichtes an Wasser aufnehmen. Sie verhalten sich also wie Schwämme und tragen so zu einem wesentlichen Teil zum Wasserhaushalt ihrer Lebensräume bei. Gut also, dass so viele Moose in Wäldern wachsen. Außerdem sind ganze Landschaften durch Moose entstanden. Die Moore zum Beispiel.
Dabei sind Moose nicht einmal auf Regen angewiesen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit, wie zum Beispiel bei Nebel, reicht aus. Gleichzeitig mit der Feuchtigkeit nehmen Moose auch ihre Nährstoffe aus dem Wasser auf.
Moose sind Überlebenskünstler
Moose zählen zu den ältesten lebenden Pflanzen der Erde. Sie haben sich vor über 400 Millionen Jahren entwickelt. Diese Zeit haben sie genutzt, sich auf der ganze Welt zu verbreiten. Denn Moose kommen praktisch überall auf der Welt vor. Sie besiedeln auch extreme Standorte, leben unter Wasser, auf Berggipfeln und in Wüsten.
Doch wie passt das zusammen? Einerseits sind Moose auf feuchte Standorte angewiesen und andereseits besiedeln sie Wüsten, Wände und Mauerkronen? Das liegt daran, dass einige Moose die Fähigkeit besitzen, vollständig auszutrocknen. Sobald es feuchter wird, nehmen sie dann wieder Wasser auf und beginnen zu wachsen. Vielleicht kennst du das auch, auf unserer Terrasse kann ich es jedenfalls live und in Farbe beobachten. Zwischen einigen Plattenfugen wachsen Moose. Wie dicke Polster quellen sie aus den Fugen hervor. Doch im Sommer, wenn es heiß und trocken ist, ist von ihnen nichts mehr zu sehen. Bis zum nächsten Regen …
Moose sind Lebensraum
Wenn Moose an Bäumen wachsen, schaden sie dem Baum nicht. Im Gegenteil. Als Wasserspeicher helfen sie ihm sogar. Außerdem sind Moose ein wichtiger Lebensraume für Kleinstlebewesen. Sie finden in ihren dicht verzweigten Polstern Unterschlupf. Gerne verfangen sich auch Samen in den Polstern. So bilden sie das Keimbett von Blühpflanzen. Und wer schon mal in ein Vogelnest geschaut hat, weiß, auch Vögel wissen, dass Moose weich sind. Sie verwenden Moose gerne zum Nestbau.
Auch Menschen nutzen Moose. In früheren Zeiten wurde Schlafmoos zum Füllen von Decken und Kissen verwendet. Und überall auf der Welt wird immer noch Torf zur Stromerzeugung genutzt. Das ist ein Riesenproblem fürs Weltklima. Denn Moor sind gigantische CO2-Speicher. Dieses CO2 wird beim Verbrennen wieder freigesetzt. Dazu kommt, wenn man Moore wachsen lässt, sind sie in der Lage große Mengen CO2 aus der Luft aufzunehmen. Sie könnten also einen wichtigen Teil zur Bekämpfung der Klimaerwärmung beitragn.
Da erübrigt es sich fast von selbst, das noch einmal zu erwähnen. Trotzdem ist es bei vielen Gärtnern immer noch nicht angekommen. Bitte verwendet nur noch torffreie Blumenerde. Es gibt inzwischen sehr guten Ersatz.
Um die Vielfalt der Moose geht es im nächsten Beitrag: Ohne Moos nix los im Winterwald – Vielfalt der Moose.
Finanziert durch meine Leser
Dieser Blog ist finanziert durch meine vielen treuen Leser. Dafür ein ganz herzliches Dankeschön. Mit dem Kauf eines Miteinander-Buches, unterstützt ihr natürlich auch diesen Blog. Aber inzwischen gibt es auch die Möglichkeit, Wieso ist das so? – Natur erklärt für Klein und Groß über Steady zu unterstützen. Einige tun das auch schon. Auch dafür einen ganz herzlichen, lieben Dank. So helft ihr mir, meine laufenden Kosten zu decken und diesen Blog am Leben zu erhalten.
Miteinander-Bücher – Bücher zum Lesen, Staunen, Machen
Was machen Bienen eigentlich im Winter? (*)
Eine Abenteuergeschichte über Wildbienen, Honigbienen und darüber, was Bienen im Winter machen. Außerdem zeigt Lina dir, wie der Bienentanz geht. Und ihre Anleitungen für die Nisthilfen, die sie gebaut hat, findest du natürlich auch in diesem Buch.
Altersempfehlung: ab 6 Jahre
ISBN: 9783000557255
Hier findest du eine Leseprobe von Was machen Bienen eigentlich im Winter?
Hier geht’s zu den Bienen im Shop
(*) Der Titel ist ein Amazon-Partnerlink
Lotte Löwenzahn und ihre Tiere (*)
Ein Vorlese-Bilder-Ausmalbuch für neugierige Kinder
Altersempfehlung: ab 4 Jahre
ISBN: 9783981875348
Hier findest du eine Leseprobe von Lotte Löwenzahn und ihre Tiere
Hier geht’s zu Lotte Löwenzahn im Shop
(*) Der Titel ist ein Amazon-Partnerlink
Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel (*)
Ein quirliger Springschwanz, eine redselige Tulpe und ein brummiger Regenwurm zeigen dir: In unsrem Boden ist was los! Magst du mit Lina Regenwürmer retten, Asseln beobachten und schauen, wie Pflanzen den Boden festhalten? Los geht’s!
Altersempfehlung: ab 6 Jahre
ISBN: 9783981875317
Hier findest du eine Leseprobe von Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel.
Hier geht’s zu den Bodentierchen im Shop
(*) Der Titel ist ein Amazon-Partnerlink
Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und Krabbeltiere: Ein Malbuch für neugierige Kinder (*)
Für alle neugierigen Kinder, die gerne ausmalen und alles lieben, was so kreucht und fleucht. Und zu erfahren gibt es auch noch jede Menge: Warum klebt die Spinne in ihrem Netz nicht fest? Was mag der Siebenpunkt-Marienkäfer? Wie lebt die Rostrote Mauerbiene? …
Altersempfehlung: ab 5 Jahre
Hier findest du eine Leseprobe von Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und Krabbeltiere
Hier geht’s zu den Krabbeltieren im Shop
(*) Der Titel ist ein Amazon-Partnerlink
Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume (*)
Eine Geschichte über einen mutigen Frosch, der davon träumt, mal auf einen richtig großen Baum zu klettern. Gemeinsam mit Lauri kannst du dir anschauen, wie Eicheln aussehen, warum Bienen Weiden pflanzen würden und was Feuerwanzen an Linden so sehr mögen. Zum Ausmalen gibt es auch noch jede Menge.
Altersempfehlung: ab 5 Jahre
ISBN: 9783981875324
Hier findest du eine Leseprobe von Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume.
Hier geht’s zu Lauri im Shop.
(*) Der Titel ist ein Amazon-Partnerlink
Lina und der Albatros: Erwin, Lina und die Wunder der Welt (*)
Die Albatrosküken Albi und Klara üben brüten und Erwin muss Küken spielen. Peinlich!, findet Erwin. Keine Frage, Lina ist begeistert. Außerdem experimentieren Lina und Robert mit Begeisterung in Linas Küche. Wenn du mitmachen möchtest, du brauchst nicht viel dafür: Wasser, Öl, Salz, eine Möhre, ein Salatblatt … und schon kann’s losgehen.
Altersempfehlung: ab 7 Jahre.
ISBN: 9783981875300
Hier findest du eine Leseprobe von Lina und der Albatros.
Hier geht’s zu den Albatrossen im Shop
(*) Der Titel ist ein Amazon-Partnerlink
Miteinander-Bücher
Miteinander-Bücher gibt es als Hardcover im Shop. Schau doch mal vorbei. Als Taschenbuch oder eBook sind die Bücher bei Amazon erhältlich (einfach auf die Titel klicken). Selbstverständlich kann auch jeder Buchhändler die Hardcover-Bücher für euch bestellen. Die Miteinander-Bücher sind gelistet im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB).
Wir sind wieder verlinkt: Ein Fachwerkhaus im Grünen, Freutag, My Corner of the World, Der Naturdonnerstag.
13. Februar 2022 um 7:41
Liebe Silke,
also ich finde Moose richtig klasse, alleine schon optisch. Aus meinem Garten werde ich es ganz sicher nicht verbannen und es darf auch im Rasen wachsen, wie es will.
Dein Post war wieder sehr interessant und ich konnte wieder dazu lernen. Danke für den schönen Post.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
14. Februar 2022 um 10:23
Lieber Wolfgang,
dass du Moose magst, sehe ich an euren Gartenbildern. Die sind immer wunderschön und unter anderem die Moose in euren Garten machen ihn auch im Winter grün.
Eine schöne Woche wünsche ich dir
Liebe Grüße
Silke
13. Februar 2022 um 7:37
I am always intrigued by moss and there are lots that grow here in New Zealand. :)
Thanks for sharing your link at My Corner of the World this week!
14. Februar 2022 um 10:19
Yes, they are really fascinating. Thank you for the opportunity :)
12. Februar 2022 um 18:32
Mittlerweile bekämpfe ich das Moos nicht mehr, weder im Rasen noch in den Fugen. Man läuft darauf sehr angenehm und in den Fugen ist es mir lieber als Unkraut.
Herzliche Grüße – Elke
14. Februar 2022 um 10:15
Das ist natürlich auch ein schöner Aspekt: Laufen auf Moos. Das ist wirklich angenehm. Wahrscheinlich hängt es mit seiner Eigenschaft, “wie ein Schwann zu wirken” zusammen. Es federt so schön.
Dir eine schöne Woche
Liebe Grüße
Silke