Nun hat Lina doch noch ihren Wolfram getroffen. Nachdem sie letzte Woche das Weibchen einer Großen Wollbiene um den Gartensalbei hat schwirren sehen – Linas Große Wollbiene –, konnte Wolfram, das Große-Wollbienen-Männchen ja auch nicht weit sein. Und so war es dann auch. Wenig später tauchte eine weitere Wollbiene auf. Es war ein Männchen. So sieht es aus:
Hier macht es gerade eine Pause auf einem Salbeiblatt:
Man muss wissen, die Männchen der Großen Wollbiene führen ein sehr anstrengendes Leben. Sie verteidigen nämlich ihr Revier.
Große Wollbienen verteidigen ihr Revier
Wie das aussieht? Falls du einmal eine Biene siehst, die wie wild um eine Pflanzengruppe herumsaust, könnte es das Männchen einer Großen Wollbiene sein. Wenn es sich bei dieser Pflanzengruppe auch noch um Pflanzen handelt, die weich behaart sind, wie zum Beispiel Lavendel, Salbei oder Ziest, dann ist es ganz bestimmt das Männchen einer Großen Wollbiene.
Denn es hält Wache, um den kostbaren Nektar für seine Weibchen zu verteidigen. Sobald sich dann ein Weibchen auf einer Blüte niederlässt, nutzt das Männchen die Gelegenheit, um sich mit ihm zu paaren. Deshalb verjagt es alles und jeden, der von seinen Nahrungsreserven naschen will. Also nicht nur andere Wollbienen-Männchen, sondern auch alle anderen Bienenarten, Schwebfliegen oder Wespen. Dabei saust es mit dem Hinterleib voran auf die Konkurrenten zu. Zum Angriff nutzt es die drei spitzen Dornen, die es an seinem Hinterleib trägt.
Auch auf dem nächsten Bild kannst du die Dornen gut erkennen.
Zwar werden die anderen Bienen dabei häufig nur vertrieben, trotzdem kann der Angriff für sie tötlich enden. Dann nämlich, wenn die Dornen der Wollbiene ihre empfindlichen Flügel getroffen und verletzt haben. Mit aufgeschlitzten Flügeln können die Bienen nicht mehr fliegen.
Die Weibchen und die Männchen kann man übrigens relativ leicht voneinander unterscheiden. Sie sind unterschiedlich gezeichnet. Die Weibchen haben regelmäßige gelbe Streifen auf dem Hinterleib, die sich aber in der Mitte nicht treffen. Die Männchen dagegen haben nur einige gelbe Punkte auf dem Hinterleib. Zudem sind die Männchen deutlich größer als die Weibchen.
Und hier kannst du dir anschauen, wie Wollbienen fliegen. Alle Beine und der Rüssel sind angelegt, so lässt es sich doch gut durch die Luft sausen. Auch das ist ein Weibchen, aber das hast du ja jetzt vielleicht auch selbst erkannt.
Große Wollbienen schlüpfen übrigens im Mai/Juni und fliegen bis September, die Weibchen bis in den Oktober hinein. Auch das ist ein ungewöhnlich langer Zeitraum für eine Wildbiene
Und warum heißen Wollbienen Wollbienen?
Die Weibchen der Wollbienen nutzen verschiedenste Hohlräume für ihre Nester. Das können Felsspalten, verlassene Pelzbienennester, Erdlöcher, Mauerlöcher, Holzlöcher oder Ähnliches sein. In diesen Hohlräumen legen sie mehrere Brutzellen an, die nebeneinander oder hintereinander liegen können. Jede dieser Brutzellen kleiden sie mit Pflanzenwolle aus. Dafür schaben sie von den Blättern und Stängeln behaarter Pflanzen die Haare ab. Die Haare formen sie zu einer kleinen Kugel. So transportieren sie die Wolle zu ihren Nestern.
Wildbienen sind gefärdet
In Deutschland leben über 550 Wildbienenarten, in Österreich und in der Schweiz sind es noch einmal mehr. Doch über die Hälfte all dieser Wildbienenarten sind gefährdet. Die Große Wollbiene gehört zum Glück bisher noch nicht dazu. Sie ist noch relativ häufig anzutreffen.
Was wir zum Schutz von Wildbienen tun können? Mehr Gärten und Balkone mit bienenfreundlichen Pflanzen würden helfen. Lavendel und Salbei gehören natürlich dazu, aber auch andere Pflanzen sind gut für Bienen. Ganz wichtig dabei: Die Blüten müssen ungefüllt sein. Denn nur ungefüllte Blüten bieten Pollen und Nektar für unsere Bienen, Schwebliegen und all die anderen Insekten, die unsere Pflanzen bestäuben.
Lina jedenfalls hat beschlossen, im nächsten Jahr noch mehr Salbei und Lavendel zu pflanzen.
Und hier haben wir noch ein paar Bilder für euch.
Kennt ihr Linas Bücher?
Was machen Bienen eigentlich im Winter?
Wisst ihr, dass bei uns zwar hunderte Bienenarten heimisch sind, aber nur eine einzige Honigbiene lebt? Lina schon, denn sie hat ein Bienenabenteuer erlebt. Erwin ist für sie in den Sommer geflogen und hat einige dieser pelzigen Tierchen ausfindig gemacht. Wolfram Wollbiene zum Beispiel. Aber auch Sandra Sandbiene, Honilda Honigbiene und, und, und. Mit deren Hilfe konnte er für Lina so manches Bienengeheimnis lüften. Außerdem hat Lina den Bienentanz geübt und Nisthilfen für ihre neuen Freunde gebaut. Du kannst wie immer mitmachen. Und falls du Bienisch lernen willst, Lina zeigt dir, wie es geht.
Altersempfehlung: 6 bis 10 Jahre
ISBN: 9783000557255
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Lina und der Albatros
Lina liebt Tiere, und sie liebt alles, was mit dem weiten Meer zu tun hat. Wellen, planschen, wenn das Wasser salzig schmeckt … Tiere, die ihre Vorliebe teilen, findet sie natürlich spannend. Fische zum Beispiel und neuerdings auch Albatrosse. Wusstest du, dass Albatrosse ihr ganzes Leben über den Ozean streifen, größer sind als Lina selbst und älter werden können als ihre Oma noch lange nicht ist?
Mit Erwins Hilfe lernt Lina die Albatrosküken Albi und Klara kennen. Albi ist Hauptvogel in ihrem Buch. Hauptvogel ist so etwas wie Hauptperson, nur für Vögel eben, sagt Erwin. Und Klara ist Albis Freundin. Mit Witz und Freude hilft Robert – Linas Tagespapa – Lina dabei, den ganzen Rest zu verstehen. Wie immer können alle Kinder mitmachen, selbst ausprobieren und genauso staunen wie Lina.
Altersempfehlung: 6 bis 10 Jahre.
ISBN: 9783981875300
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Die Bücher gibt es als Hardcover im Shop oder bei mir direkt (info@miteinander-buecher.de). Als Taschenbuch oder eBook sind sie bei Amazon erhältlich (einfach auf die Cover klicken).
Selbstverständlich kann auch jeder Buchhändler die Hardcover-Bücher für euch bestellen. Sie sind gelistet im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB).
Wir sind wieder verlinkt: Der Natur-Donnerstag, Naturkinder, Froh und Kreativ, Pünktchen und Viktoria, Freutag, Berlinmittemom und Karminrot, Heute macht der Himmel blau, Sonntagsglück und Sieben-Sachen-Sonntag, Miss Red Fox, Ein Fachwerkhaus im Grünen, Raumseele und Geborgen Wachsen.
30. Juli 2017 um 17:32
Danke Dir für Deinen äußerst informativen Blogartikel!
Eine wahre Wonne!
Ahoi,
Sara
30. Juli 2017 um 18:53
Liebe Sara, dein Lob zaubert mir ein Lächeln ist Gesicht. Ich danke dir :)
Einen lieben Gruß
Silke
30. Juli 2017 um 14:13
Liebe Silke,
das ist wieder eine schöne Geschichte, die für mich wieder sehr interessant ist, wenn ich auch das ein oder andere schon aus Deinem vorherigen Artikel kenne, aber Wiederholungen fördern das Einprägen.
Danke, dass Du Dich wieder bei uns verlinkt hast.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
30. Juli 2017 um 18:47
Lieber Wolfgang, ich danke dir für deinen Besuch, und, siehst du, so wirst du die Wollbiene nicht vergessen ;)
Herzlichst
Silke
28. Juli 2017 um 22:12
Das sind wieder so schöne Fotos. Danke für den Link.
LG Elke
28. Juli 2017 um 22:28
Liebe Elke, ich danke dir :)
Liebe Grüße
Silke
28. Juli 2017 um 20:32
Liebe Silke,
ja genau hinsehen und die Natur und ihre Schönheiten entdecken und genießen!!!:)
Danke wieder für diesen besonderen Post!
Wollbienen, Wildbienen ein gutes wichtiges Thema!
Für alle Menschen und die für die Tiere….
Bin gerne wieder hier und lasse liebe dankbare Grüße bei dir,
herzlich
Monika*
28. Juli 2017 um 22:26
Liebe Monika,
ganz lieben herzlichen Dank für deine liebe Nachricht. Ich nehme sie mir gerne mit ins Wochenende.
Dir auch ein wunderbares Wochenende.
Herzlichst
Silke
27. Juli 2017 um 18:12
Wow, ein wirklich lehrreicher und sehr schön zu lesender Bericht zur Wollbiene. Gerade heute habe ich Wildbienen fotografiert, ich bin aber noch nicht dazu gekommen, sie zu bestimmen. Ist vielleicht auch eine Wollbiene dabei! Danke fürs Zeigen der tollen Bilder. LG sendet Marion
28. Juli 2017 um 8:12
Liebe Marion, dankeschön. Es freut mich natürlich sehr, dass dir der Beitrag gefällt. Für deine Fotos, da kannst du ja gespannt sein, was du alles vor die Linse bekommen hast.
Liebe Grüße
Silke
27. Juli 2017 um 10:34
Wie interessant, denn obwohl ich ja kein Kind mehr bin, die Natur überrascht uns immer wieder mit ihrer verschwenderischen Vielfalt. Gerade bei den Bienen, Wespen etc. ist man nie wirklich sicher, was da gerade herum summt.
Angenehmen Tag und lieben Gruß
moni
27. Juli 2017 um 12:13
Oh ja, sie überrascht uns. Und wenn wir genau hinschauen, können wir so viel Schönes entdecken. – Egal wie alt wir sind :)
Dir auch einen schönen Tag.
Herzlichst
Silke