Letzte Woche sind wir durch einen FSC-Wald mit Biotopbäumen gewandert Von der Löwengrube zur Teufelskirche – FSC-Wald und Biotopbäume. Doch egal ob im Wald oder in der Stadt, Bäume mit Verletzungen, Ritzen, Spalten und Löchern sind ungeheuer faszinierend. Hast du dich schon einmal gefragt, wer in diesen Ritzen und Löchern wohl wohnt?
Hier zum Beispiel. In diesem Baum gibt es mindestens zwei Wohnungen. Eine künstliche, die ein Mensch aufgehängt hat und eine, direkt im Baum. Der Baum steht übrigens nicht in einem Wald sondern in einem Park in Nürnberg. Doch wie entstehen eigentlich solche Höhlen?
Wie Baumhöhlen entstehen
Viele Höhlen in Bäumen enstehen durch Verletzungen. Zum Beispiel, weil ein Blitz in den Baum eingeschlagen ist. Dadurch entstehen Risse, die dann zum Teil wieder durch Rinde überwachsen werden. Und schon ist ein Unterschlupf für ein Tier entstanden.
Andere Höhlen entstehen, weil Äste herausgebrochen sind. Der Stummel, der übrig bleibt, ist nicht mehr durch Rinde geschützt, wird von Pilzen befallen, verrottet und zurück bleibt ein Astloch. Auch über solche Astlöcher freuen sich Vögel, Mäuse, Insekten und anderes Getier.
Diese Kiefer zum Beispiel hat einen breiten Riss.
Durch den Riss hat sich das ungeschützte Holz zersetz. Und weil zersetztes Holz so schön weich ist, hat sich hier ein Tier seine Höhle gebaut.
Oberhalb der Verletzung hat die Rinde eine Delle. Dort kannst du das Loch gut erkennen. Ein weiteres, kleineres Löchlein ist in dem mulmigen Teil unterhalb der Rinde zu sehen. Wer dort wohl wohnt?
Auch Insekten freuen sich über solch altes, morsches Holz.
Hier ist mindestens eine Spinne eingezogen. Mittig kannst du gut das Netz erkennen. Und eingesponnene Beute scheint dort auch zu hängen.
Auch in diesen Bäumen sind schon Höhlen entstanden.
Im Wald brechen Äste auch schon mal von selbst ab. Doch von Straßenbäumen und in Parks werden Äste, die nicht mehr stabil sind, lieber abgesägt. Zu groß ist die Gefahr, dass sonst ein Mensch verletzt oder sogar erschlagen wird.
Auch in diesem Parkbaum sind mehrere Höhlen entstanden.
Schau, so sieht der Baum aus der Nähe aus.
Man kann sehr schön erkennen, dass jede Höhle einmal ein Ast war.
Die drei Lebensphasen eines Baumes
Wusstest du, dass die Zeit, in der ein Baum jung und vital ist, die kürzeste Zeit seines Lebens ist? Die Grafik über die Lebensphasen eines Baumes habe ich auf der Seite Naturschutz und Denkmalpflege in historischen Parkanlagen gefunden.
Nur während der Entwicklungs- und der Reifephase ist ein Baum vital und wächst schnell. Die ersten beiden Lebensphasen sind aber eine sehr kurze Phase seines Lebens. Viel länger ist die Altersphase. Für Tiere ist das gut, denn von dem Moment an, wo der Baum Risse und Löcher bekommt und sein Holz von Pilzen befallen wird, wird er ein immer wertvollerer Lebensraum für verschiedenste Lebewesen.
Es gibt bei uns über eintausend Käferarten und über fünfhundert Großpilze, die auf altes Holz angewiesen sind. Und wo Käfer und Pilze sich breit machen, sind Vögel und Kleinsäugetiere, wie Eichhörnchen, Marder, Bilche … auch nicht weit. Deshalb nennen wir besonders alte Bäume auch Habitatbäume. Denn Habitat bedeutet Wohnsitz. Habitatbäume sind also ein sehr wichtiger Wohnsitz für unzählige Lebewesen.
Leider dürfen in unserer modernen Welt immer weniger Bäume in Ruhe altern. Im Wald werden sie meist als junge Bäume geschlagen, weil man das Holz verwenden möchte. Und in der Stadt, werden solche Bäume gefällt, weil man Angst hat, jemand könnte sich verletzen. Und genau das ist auch der Grund, warum viele Tiere, die auf altes, sterbendes Holz angewiesen sind, auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen. Hirschkäfer zum Beispiel sind bei uns fast ausgestorben. Die Weibchen legen ihre Eier in den Boden, in der Nähe von alten Bäumen ab. Die Larven entwickeln sich dann in totem Holz. Dafür brauchen sie aber bis zu acht Jahre. Erst dann verpuppen sie sich zu den prächtigen Käfern, die bis zu acht Zentimeter lang werden können.
Im nächsten Beitrag geht es um Tiere, die für jede Menge Wohnraum sorgen. Weißt du, welche das sein könnten?
Ganz klar, es sind die Spechte: Starker Schnabel sorgt für Wohnraum – Isabella Schwarzspecht.
Viele Baumbewohner kannst du auch in unseren Miteinander-Büchern kennenlernen. In Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume zum Beispiel, trifft Lauri Laubfrosch einige Tiere, die in und von Bäumen leben.
Miteinander-Bücher ‒ Bücher zum Lesen, Staunen, Machen
Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume (*)
Eine Geschichte über einen mutigen Frosch, der davon träumt, mal auf einen richtig großen Baum zu klettern. Gemeinsam mit Lauri kannst du dir anschauen, wie Eicheln aussehen, warum Bienen Weiden pflanzen würden und was Feuerwanzen an Linden so sehr mögen. Zum Ausmalen gibt es auch noch jede Menge.
Altersempfehlung: ab 5 Jahre
ISBN: 9783981875324
Hier findest du eine Leseprobe von Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume.
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Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel (*)
Ein quirliger Springschwanz, eine redselige Tulpe und ein brummiger Regenwurm zeigen dir: In unsrem Boden ist was los! Magst du mit Lina Regenwürmer retten, Asseln beobachten und schauen, wie Pflanzen den Boden festhalten? Los geht’s!
Altersempfehlung: ab 6 Jahre
ISBN: 9783981875317
Hier findest du eine Leseprobe von Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel.
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Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und Krabbeltiere: Ein Malbuch für neugierige Kinder (*)
Für alle neugierigen Kinder, die gerne ausmalen und alles lieben, was so kreucht und fleucht. Und zu erfahren gibt es auch noch jede Menge: Warum klebt die Spinne in ihrem Netz nicht fest? Was mag der Siebenpunkt-Marienkäfer? Wie lebt die Rostrote Mauerbiene? …
Altersempfehlung: ab 5 Jahre
Hier findest du eine Leseprobe von Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und Krabbeltiere
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Was machen Bienen eigentlich im Winter? (*)
Eine Abenteuergeschichte über Wildbienen, Honigbienen und darüber, was Bienen im Winter machen. Außerdem zeigt Lina dir, wie der Bienentanz geht. Und ihre Anleitungen für die Nisthilfen, die sie gebaut hat, findest du natürlich auch in diesem Buch.
Altersempfehlung: ab 6 Jahre
ISBN: 9783000557255
Hier findest du eine Leseprobe von Was machen Bienen eigentlich im Winter?
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Lina und der Albatros: Erwin, Lina und die Wunder der Welt (*)
Die Albatrosküken Albi und Klara üben brüten und Erwin muss Küken spielen. Peinlich!, findet Erwin. Keine Frage, Lina ist begeistert. Außerdem experimentieren Lina und Robert mit Begeisterung in Linas Küche. Wenn du mitmachen möchtest, du brauchst nicht viel dafür: Wasser, Öl, Salz, eine Möhre, ein Salatblatt … und schon kann’s losgehen.
Altersempfehlung: ab 7 Jahre.
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Unsere Miteinander-Bücher
Unsere Miteinander-Bücher gibt es als Hardcover im Shop. Schau doch mal vorbei. Als Taschenbuch oder eBook sind die Bücher bei Amazon erhältlich (einfach auf die Titel klicken). Selbstverständlich kann auch jeder Buchhändler die Hardcover-Bücher für euch bestellen. Die Miteinander-Bücher sind gelistet im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB).
Wir sind wieder verlinkt: Der Natur-Donnerstag, photographing New Zealand, Le monde de Kitchi, Freutag, Friday Bliss, Ein Fachwerkhaus im Grünen.
10. März 2020 um 17:29
jaa
die Bäume sind sehr wertvoll
egal in welchem Lebensalter
und sogar wenn sie abgestorben sind
liebe Grße
Rosi
10. März 2020 um 19:24
Und faszinierend sind sie auch noch – auch in jedem Lebensalter.
Liebe Grüße
Silke
7. März 2020 um 11:04
I learned a lot about trees from your post today! I enjoyed the photos too.
6. März 2020 um 11:59
Liebe Silke,
diesmal wusste ich das schon, und weil altes, abgestorbenes Holz so wertvoll für Tiere ist darf bei uns im Garten auch Totholz rumliegen oder stehen. So haben wir die drei Fichten, die leider kaputt gegangen sind, nicht ganz fällen lassen, sondern zum Teil mehr als drei Meter Stamm stehen lassen. Und damit es auch schön aussieht, habe ich den Stämmen noch ein Dach aufgesetzt.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
6. März 2020 um 12:26
Und so alte Baumstämme im Garten sehen auch noch so schön aus.
Euch auch ein schönes Wochenende.
Einen lieben Gruß
Silke
6. März 2020 um 9:17
Es ist mir immer erstaunlich wie die Bäume leben können, mit seinen Höhlen…. Thank you, wishing you a sunny weekend, riitta
6. März 2020 um 10:26
They are probably made for holes :)
6. März 2020 um 7:54
Diesmal habe ich besonders interessiert diesen tollen Bericht über die Bäume und ihren Werdegang gelesen !
Bäume sind unser wertvollstes Gut, was wären wir ohne sie ,
Danke für die Verlinkung zum “DND” und
liebe Grüße
6. März 2020 um 9:11
Ich finde Bäume auch absolut faszinierend. Und auf die meisten Menschen üben sie eine beruhigende Wirkung aus. Wir sollten lernen, auf sie zu hören.
Liebe Grüße
Silke
5. März 2020 um 21:05
Sehr invormativ ist diese Baumgeschichte, sogar ich habe sie kapiert.
Nur den Vogel Specht habe ich dabei vermisst, der doch auch seine Höhlen in die alten Bäume hämmert?
6. März 2020 um 9:00
Liebe Heidi, ganz richtig. Aber du musst ihn nicht lange vermissen. Er ist nächste Woche dran :)
5. März 2020 um 19:43
Solche alten Bäume sind ein einmaliges Refugium für Insekten, Vögel und Säugetiere.
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
LG Bernhard
6. März 2020 um 8:59
Gerne
LG, Silke
5. März 2020 um 16:16
Liebe Silke,
ich staune immer wieder, dass sich Bäume nicht nur von solchen Wunden erholen können, sondern dass sie auch echten natürlichen Lebensraum bieten, der dankbar angenommen wird. Danke für die interessanten Infos.
Liebe Grüße
moni
5. März 2020 um 17:03
Spannend, nicht? Ich find’s auch toll!
Liebe Grüße
Silke
5. März 2020 um 14:46
Da greifst du einmal einen wichtigen Aspekt auf, der bei meinen Posts bisher eher zu kurz kommt. Überhaupt der Gesichtspunkt des Lebensraumes spielt bei mir in den Posts nicht so die Rolle ( obwohl ich auch mal jahrelang entomologisch aktiv war und auch Vögel sind mein Thema ). Danke also für diese verlinkung!
LG
Astrid
5. März 2020 um 17:00
Und ich habe bei dir die Himalaya-Zeder kennengelernt. Auch wenn ich in meinem Garten lieber auf heimische Pflanzen setze, ich mag es sehr, mir solche Bäume in Parks anzuschauen.
LG
Silke
5. März 2020 um 10:16
Das sind immer interessante und tolle Beiträge von dir hier!
Lieben Gruss Elke
5. März 2020 um 14:47
Dankeschön :)
Liebe Grüße an dich, Silke
5. März 2020 um 10:08
Thanks for all the great info in this post today. I learned a lot about trees. Your photos are great to fill out the post :)
I’m so happy to see you at ‘My Corner of the World’ this week!
My Corner of the World
5. März 2020 um 10:12
So it is the same for me. I also learn a lot when I write my posts :)