Wir haben bei uns zwei Wespennester entdeckt. Ein Nest ist sehr klein, aber verlassen. An dem anderen wird fleißig gebaut. Das kleine Nest sitzt ganz unten an einer Tür. Es sieht so aus:
Auch das zweite Nest sitzt an der Hauswand. Die Wespen fanden, eine Fensternische bei uns sei genau der richtige Ort für ein Nest. Als wir es entdeckt haben, sah es so aus:
Weißt du, welche Wespen unsere Hauswand so toll finden, dass sie dort Nester bauen?
Feldwespen bauen sehr kleine Nester
Das erste Nest ist ein Feldwespennest. Feldwespen bilden nur sehr kleine Völker. Deshalb brauchen sie auch keine großen Nester. Die Waben lassen Feldwespen immer offen. Sie heften ihre Nester mit einem dünnen Stiel an einen Untergrund. So können sie ihr Nest am besten gegen Ameisen verteidigen.
Die Feldwespen haben ihr Nest direkt zwischen unserem Fenster und der Jalousie gebaut. Ob sie gemerkt haben, dass es ihnen hier doch zu eng wird und sie sich deshalb einen anderen Platz gesucht haben, wissen wir nicht. Vielleicht stammt das Nest aber auch aus dem letzten Jahr und wir haben es nur nicht bemerkt.
Feldwespen sind übrigens sehr friedlich. Sie mögen auch unser Essen nicht und kommen deshalb nicht an unseren Tisch. Wie Feldwespen leben kannst du in den Beiträgen Eine Feldwespe bei der Körperpflege und Mehrere Königinnen mit kleinem Volk nachlesen.
Die Wespennester der Mittleren Wespe
Das zweite Nest in der Fensternische stammt von der Mittleren Wespe. Mittlere Wespen bauen anfangs oft einen langen Schlauch als Einstiegsloch. So einen Schlauch kannst du auf dem Bild oben auch erkennen. Doch der verschwindet meistens nach einiger Zeit. Bei uns war der Schlauch nicht sehr lang. Und nach zwei Tagen war er schon fast verschwunden.
Hier arbeitet gerade ein Arbeiterin daran, den Schlauch wieder zu entfernen. Wir konnten das Knuspern richtig hören.
Die Nester der Mittleren Wespe können etwa so groß werden, wie ein Fußball. Manchmal sind sie auch kleiner. Das hängt natürlich von der Größe des Volkes ab. In der Regel gehören 150 bis 350 Tiere zu einem Volk der Mittleren Wespe.
Gerade ist eine Wespe im Anflug. Vielleicht hat sie Baumaterial mitgebracht. Weißt du woraus Wespen ihr Nest bauen?
Die älteste Papierherstellung der Welt
Vielleicht hast du schon einmal beobachtet, dass Wespen oft auf verwittertem Holz oder Schilf sitzen. Und wenn man genau hinhört, hört man es auch Knuspern. Wespen haben sehr starke Oberkiefer. Diese Oberkiefer nennen wir Mandibeln. Mit ihren Mandibeln schaben sie das Holz ab. Zerkaut und vermischt mit ihrem Speichel wird daraus eine papierartige Masse. Die verwenden sie zum Nestbau. Genau genommen bestehen Wespennester nämlich aus Papier. Damit sind Wespen die wahrscheinlich ältesten Papierhersteller der Welt.
Papier gibt es nämlich noch gar nicht so lange. Das erste Papier wurde wahrscheinlich in China hergestellt. Das ist ungefähr 2000 Jahre her. Erst über 1000 Jahre später kam die Kunst der Papierherstellung nach Europa. In China wurde das Papier aus Abfällen der Seidenproduktion gewonnen. In Europa verwendete man Lumpen dafür. Vielleicht hast du schon mal gehört, dass es früher Lumpensammler gab. Sie sammelten alte Kleidung, Decken, und Tücher und brachten sie zu den Papiermühlen. Deshalb war Papier früher auch sehr teuer. Die Menschen waren arm und verwendenten ihre Textilien so lange es eben ging. Lumpen gab es nicht so viele.
Der französische Physiker René-Antoine Ferchault de Réaumur kam um das Jahr 1720 auf die Idee, Holz zur Papierherstellung zu verwenden. Er hatte nämlich Wespen beim Nestbau beobachtet. Erst von da an wurde Papier immer billiger. Heute ist es ein Produkt, das sich jeder leisten kann.
Hier kannst du sehen, wie gebaut wird. Die etwas dunklere Masse wird gerade angebaut. Sie ist noch feucht.
Auch für die Wespen ist ihr Papier sehr wertvoll. Wenn sie irgenwo etwas abbauen, wird es natürlich wieder verwendet. Ist doch klar, oder?
Mittlere Wespen – Die friedlichen Mitbewohner
Auch die Mittlere Wespe ist sehr friedlich. Genau wie die Feldwespe mag sie unser Essen nicht und kommt nicht an unseren Tisch. Das Wespennest hängt nicht weit von unserer Haustür entfernt und wir müssen jeden Tag immer wieder daran vorbei. Bisher sind wir den Wespen ziemlich egal. Sie bauen unermüdlich weiter und fliegen ein und aus. Umgekehrt ist es anders. Wir bleiben ständig stehen und beobachten, was passiert.
Wir haben beim Umweltamt und in unserer Insektengruppe nachgefragt. Alle haben uns bestätigt, dass es keine Probleme geben dürfte. Also beobachten wir begeistert weiter.
Falls wir irgendwann feststellen, dass die Mittleren Wespen vor unserer Haustür doch lieber ihre Ruhe haben wollen, bekommen wir vom Umweltamt die Adresse von kundigen Imkern, die das Nest vorsichtig umsiedeln.
So geht’s weiter mit dem Wespennest
Da die Mittleren Wespen neben unserer Haustür weiterhin sehr friedliche Mitbewohner sind, kannst du hier nachlesen, was für Fortschritte ihr Nest macht: Baufortschritt am Wespennest.
Miteinander-Bücher – Bücher zum Lesen, Staunen, Machen
Was machen Bienen eigentlich im Winter? (*)
Eine Abenteuergeschichte über Wildbienen, Honigbienen und darüber, was Bienen im Winter machen. Außerdem zeigt Lina dir, wie der Bienentanz geht. Und ihre Anleitungen für die Nisthilfen, die sie gebaut hat, findest du natürlich auch in diesem Buch.
Altersempfehlung: ab 6 Jahre
ISBN: 9783000557255
Hier findest du eine Leseprobe von Was machen Bienen eigentlich im Winter?
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Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel (*)
Ein quirliger Springschwanz, eine redselige Tulpe und ein brummiger Regenwurm zeigen dir: In unsrem Boden ist was los! Magst du mit Lina Regenwürmer retten, Asseln beobachten und schauen, wie Pflanzen den Boden festhalten? Los geht’s!
Altersempfehlung: ab 6 Jahre
ISBN: 9783981875317
Hier findest du eine Leseprobe von Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel.
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Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und Krabbeltiere: Ein Malbuch für neugierige Kinder (*)
Für alle neugierigen Kinder, die gerne ausmalen und alles lieben, was so kreucht und fleucht. Und zu erfahren gibt es auch noch jede Menge: Warum klebt die Spinne in ihrem Netz nicht fest? Was mag der Siebenpunkt-Marienkäfer? Wie lebt die Rostrote Mauerbiene? …
Altersempfehlung: ab 5 Jahre
Hier findest du eine Leseprobe von Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und Krabbeltiere
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Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume (*)
Eine Geschichte über einen mutigen Frosch, der davon träumt, mal auf einen richtig großen Baum zu klettern. Gemeinsam mit Lauri kannst du dir anschauen, wie Eicheln aussehen, warum Bienen Weiden pflanzen würden und was Feuerwanzen an Linden so sehr mögen. Zum Ausmalen gibt es auch noch jede Menge.
Altersempfehlung: ab 5 Jahre
ISBN: 9783981875324
Hier findest du eine Leseprobe von Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume.
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Lina und der Albatros: Erwin, Lina und die Wunder der Welt (*)
Die Albatrosküken Albi und Klara üben brüten und Erwin muss Küken spielen. Peinlich!, findet Erwin. Keine Frage, Lina ist begeistert. Außerdem experimentieren Lina und Robert mit Begeisterung in Linas Küche. Wenn du mitmachen möchtest, du brauchst nicht viel dafür: Wasser, Öl, Salz, eine Möhre, ein Salatblatt … und schon kann’s losgehen.
Altersempfehlung: ab 7 Jahre.
ISBN: 9783981875300
Hier findest du eine Leseprobe von Lina und der Albatros.
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Unsere Miteinander-Bücher
Unsere Miteinander-Bücher gibt es als Hardcover im Shop. Schau doch mal vorbei. Als Taschenbuch oder eBook sind die Bücher bei Amazon erhältlich (einfach auf die Titel klicken). Selbstverständlich kann auch jeder Buchhändler die Hardcover-Bücher für euch bestellen. Die Miteinander-Bücher sind gelistet im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB).
Wir sind wieder verlinkt: Ein Fachwerkhaus im Grünen.
30. Juni 2019 um 9:23
Ein Kunstwerk! Wir hatten vor Jahren auch mal so ein Wespennest am Haus. An einer Stelle, wo es uns nicht störte und jeder seiner Wege gehen konnte. In diesem Sommer gab es am Haus keine Gelsen oder Fliegen oder sonstiges lästiges Getier. Die Wespen sorgten dafür! Wir konnten sogar auf der Terrasse essen und sie belästigten uns nicht. Herrlich! Leider kamen sie im nächsten Jahr nicht wieder.
LG Petra
30. Juni 2019 um 13:49
Ja, es ist faszinierend zu beobachten. Und man sieht, wie alles zusammenspielt. Hast du Wespen in der Nähe, hast du weniger Mücken, hast du Hornissen in der Nähe, hast du vor Wespen Ruhe … ;)
Wespen benutzen ihre Nester nicht mehrmals. Sie bauen sich immer neue Nester. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie Parasitenbefall vermeiden wollen.
Deshalb freue ich mich auch schon darauf, im Herbst das verlassene Nest genau zu betrachten :)
Einen schönen Sonntag euch.
LG
Silke