Wieso ist das so?

Natur erklärt für Klein und Groß

Die Heuschreckensandwespe liebt unsere Minze

Die Heuschreckensandwespe liebt unsere Minze

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Heute möchte ich ein ganz besonderes und vor allem beeindruckendes Insekt vorstellen: Die Heuschreckensandwespe. Die Heuschreckensandwespe ist ziemlich groß, sehr kräftig und liebt offensichtlich unseren Garten. Das finden ich toll, denn die Heuschreckensandwespe ist in Deutschland eher selten. Dass sie sich dann ausgerechnet unseren Garten zum Leben ausgesucht hat, ist einfach schön. Und so sieht sie aus.

Die Heuschreckensandwespe liebt unsere Minze.

Sie sie nicht toll aus, die Heuschreckensandwespe?

Es ist ein Weibchen. Das kannst du an ihren rötlichen Beinen erkennen. Männchen haben schwarze Beine.

So lebt die Heuschreckensandwespe

Heuschreckensandwespen lieben es trocken und warm. Deshalb sind sie in Nordafrika und in Südeuropa häufig anzutreffen. In Deutschland leben sie aber nur in den wärmsten Regionen und das auch nicht in jedem Jahr. Ist der Sommer kühl und nass, tauchen sie überhaupt nicht auf.

Die Heuschreckensandwespe liebt unsere Minze.

Nur in sehr warmen Regionen kannst du die Heuschreckensandwespe beobachten.

Zum Nisten brauchen Heuschreckensandwespen Sand – und Heuschrecken. Beides gibt es in unserem Garten zu genüge. Außerdem sind die Sommer bei uns meistens warm und unser Garten ist sehr sonnig. Da hat sich die Heuschreckensandwespe wohl gedacht, das passt.

Eine Heuschreckensandwespe kommt selten allein

Heuschreckensandwespen mögen nicht gerne alleine nisten. Meistens finden sich mehrere Wespen zusammen, die ihre Nester eng beieinander anlegen. Für ihre Nester graben sie Gänge in Sand. Die Gänge sind etwa fünfzehn Zentimeter lang und enden in einer Brutkammer. Wenn der Gang fertig ist, geht die Heuschreckensandwespe auf Beuteflug. Denn für ihre Larven braucht sie Heuschrecken. Wenn sie eine Heuschrecke gefunden hat, lähmt sie sie mit einem Stich und transportiert sie zu ihrem Nest. Beim Nest angekommen zerrt sie die Heuschrecke in den Nistgang.

Die Heuschreckensandwespe liebt unsere Minze.

Für ihre Larven fängt die Heuschreckensandwespe Heuschrecken.

Das Ganze wiederholt sie noch mehrmals. Denn für jede Nistkammer sucht sie drei bis fünf Heuschrecken. Auf eine der Heuschrecken legt sie ein Ei. Wenn sie alle Heuschrecken in die Nistkammer verfrachtet hat, verschließt sie die Kammer. Häufig legt sie in dem Nistgang noch zwei bis drei weitere Brutzellen an. Dann wird das Nest verschlossen.

Die Heuschreckensandwespe liebt unsere Minze.

Die Heuschreckensandwespe bei der Fühlerpflege.

Es ist also ganz schön viel Arbeit für die Heuschreckensandwespe, so ein Nest anzulegen. Dafür muss sie ziemlich stark sein – und groß. Und das ist sie auch. Denn Heuschreckensandwespen werden etwa zweieinhalb Zentimeter groß und sind damit die größten bei uns lebenden Grabwespen.

Das passiert im Nest

Im Nest dauert es vier Tage, bis die Larve aus dem Ei schlüpft. Natürlich macht sie sich sofort über die eingelagerten Heuschrecken her und frisst sich in den nächsten achtzehn Tagen dick und rund. Dann verpuppt sie sich. Aus der Puppe schlüpft nach vierundzwanzig Tagen das fertige Insekt. Das ausgewachsene Insekt überwintert in seiner Brutkammer und lässt sich im nächsten Sommer dann vielleicht ja wieder an unserer Minze beobachten.

Die Heuschreckensandwespe liebt unsere Minze.

Aber wer beobachtet hier eigentlich wen?

Die Heuschreckensandwespe liebt unsere Minze.

Das frage …

Die Heuschreckensandwespe liebt unsere Minze.

… ich mich.

Es sieht wohl so aus, als hätten wir uns gegenseitig beobachtet. Schließlich bin ich ihr mit meinem Fotoapparat ziemlich nahe gekommen. Bedroht gefühlt hat sie sich aber offensichtlich nicht. Heuschreckensandwespen gehören nämlich zu den wenigen Grabwespen, die mit ihrem Stachel einen Menschen stechen können. Natürlich nur die Weibchen. Denn wie bei allen Wespen und Bienen haben die Männchen keinen Stachel. Das liegt daran, dass der Stachel früher mal ein Legebohrer war. Und einen Legebohrer brauchen Männchen nun wirklich nicht.

Mehr über Heuschreckensandwespen findest du im Beitrag Heuschreckensandwespen auf unserem Kugellauch.

Du möchtest noch einmal nachlesen, wie das genau ist, mit Insekten, Larven und Puppen? Hier sind die Beiträge dazu: Wie entwickeln sich Insekten?, Wie entwickeln sich Insekten? ‒ Teil 2 und Von Mosaikjungfern und Flussfalken ‒ Wie entwickeln sich Insekten, Teil 3.

Noch mehr tolle Fotos zu Heuschreckensandwespen, über ihren Beutezug und ihren Nestbau findest du auf diesen Seiten: Naturbildarchiv Günter und Makrotreff.

Miteinander-Bücher – Bücher zum Lesen, Staunen, Machen

Was machen Bienen eigentlich im Winter? (*)

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Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel (*)

Ein quirliger Springschwanz, eine redselige Tulpe und ein brummiger Regenwurm zeigen dir: In unsrem Boden ist was los! Magst du mit Lina Regenwürmer retten, Asseln beobachten und schauen, wie Pflanzen den Boden festhalten? Los geht’s!

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Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und Krabbeltiere: Ein Malbuch für neugierige Kinder (*)

Das Ausmalbuch der kleinen Kriech- und KrabbeltiereFür alle neugierigen Kinder, die gerne ausmalen und alles lieben, was so kreucht und fleucht. Und zu erfahren gibt es auch noch jede Menge: Warum klebt die Spinne in ihrem Netz nicht fest? Was mag der Siebenpunkt-Marienkäfer? Wie lebt die Rostrote Mauerbiene? …

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Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume.Eine Geschichte über einen mutigen Frosch, der davon träumt, mal auf einen richtig großen Baum zu klettern. Gemeinsam mit Lauri kannst du dir anschauen, wie Eicheln aussehen, warum Bienen Weiden pflanzen würden und was Feuerwanzen an Linden so sehr mögen. Zum Ausmalen gibt es auch noch jede Menge.

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Lina und der Albatros: Erwin, Lina und die Wunder der Welt (*)

Miteinander-BücherDie Albatrosküken Albi und Klara üben brüten und Erwin muss Küken spielen. Peinlich!, findet Erwin. Keine Frage, Lina ist begeistert. Außerdem experimentieren Lina und Robert mit Begeisterung in Linas Küche. Wenn du mitmachen möchtest, du brauchst nicht viel dafür: Wasser, Öl, Salz, eine Möhre, ein Salatblatt … und schon kann’s losgehen.

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16 Kommentare

  1. Liebe Silke,
    von dieser Wespe habe ich noch nie gehört und gesehen habe ich sie schon gar nicht. Liegt wahrscheinlich auch an den Temperaturen, denn bei uns ist es immer zwei bis drei Grad kälter, als unten am Rhein.
    Die Wespe ist aber auch hochspezialisiert, wenn sie nur Heuschrecken für ihre Nachkommen braucht. Bleibt nur zu hoffen, dass es immer ausreichend Heuschrecken gibt.
    Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    • Lieber Wolfgang, Spezialisierung ist das Los vieler Insekten. Und diese Insekten haben es besonders schwer. Du sagst es. Verschwindet die Pflanze, das Tier … von der/dem sie abhängig sind, verschwindet auch das Insekt selbst. Bei uns gibt es glücklicherweise noch viele Heuschrecken. Und so hoffe ich auf nächstes Jahr :)
      Eine schöne Woche und liebe Grüße
      Silke

  2. Was für ein faszinierendes Insekt, liebe Silke! Danke für den lehrreichen Text und die tollen Fotos, dieses Tierchen kannte ich noch nicht. Zu uns in den Norden ist sie evtl. noch nicht vorgedrungen. Vielleicht kommt sie zu Besuch, wenn ich mit dem Bau des Sandariums fertig bin?
    Liebe Grüße
    Karen

    • Das kommt wahrscheinlich darauf an, wie warm es bei euch ist oder wird. Denn die Tierchen sind sehr wärmeliebend. Allerdings gibt es auch eine Population der Heuschrecknsandwespe in Gotland. Es besteht also Hoffnung für dein Sandarium :)
      Liebe Grüße
      Silke

  3. So ein hübsches Insekt. LG von mir

  4. was für ein interessantes insekt! ich habe noch nie von ihr gehört, geschweige denn eine gesehen. aber wir haben hier auch wenig sandböden, da mag sie wohl nicht herkommen.
    danke für die ausführliche beschreibung!
    lieben gruß von mano

    • Siehst du, bis vor kurzem ging es mir wie dir. Aber Dank unseres vielen Sandes und unserer Minze hat sich das geändert :)
      Dir ein schönes Wochenende.
      Liebe Grüße
      Silke

  5. Hallo Silke,
    das ist wieder sehr interessant. Wir haben bei uns in Frankfurt einige Ecken mit Sand und Heuschrecken. Da werde ich im nächsten Jahr doch mal nach der Heuschreckensandwespe – Zungenbrecher! – Ausschau halten.
    Liebe Grüße – Elke

  6. Vielen lieben Dank für die treue Verlinkung zum “DND”.
    War wieder sehr lehrreich und spannend an zu sehen.
    Liebe Grüße
    Jutta

  7. Lach!

    Die Heuschreckensandwespe hat so glaube ich die Naturwanderin schon mal vorgestellt. Sie ist immer recht taff, wenn es um Insekten geht.

    Sie sieht recht freundlich aus und Wespen machen einem auch nichts, wenn man nicht wie wild um sich schlägt.
    Hab einen schönen Tag und liebe Grüße Eva

    • Danke für den Hinweis. Die Naturwanderin hat die Heuschreckensandwespe ja sogar mit einer Heuschrecke an ihrem Nest beobachtet. Das ist natürlich extraklasse :)
      Diese Wespe macht sowieso nichts. Sie kommt ja auch nicht an unseren Tisch. Da trinkt sie lieber Nektar an unserer Minze ;)
      Einen schönen Wochenausklang wünsche ich dir.
      Silke

  8. Ich sag es ja immer wieder, bloggen bildet und ich lerne nicht aus. Von einer Heuschreckensandwespe habe ich noch nie gehört.
    Ich gehe Wespen meist aus dem Weg, aber es hat mich fasziniert Deinen Beitrag zu lesen und die Bilder anzuschauen – vielen Dank dafür.
    Liebe Grüße
    Kirsi

    • Liebe Kirsi, ob du dieser Wespe aus dem Weg gehn würdest, weiß ich nicht. Denn eigentlich sind ja für Wespen in unserem Kopf die Farben gelb und schwarz abgespeichert. Und diese Wespe ist schwarz und orange. Bei solchen Wespen denke ich persönlich meist gar nicht zuerst an Wespen.
      Zudem tut die Heuchreckensandwespe wirkich gar nichts. Es sei denn, du nimmst sie in die Hand und quetscht sie. Dann muss sie sich natürlich wehren.
      Liebe Grüße
      Silke

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