Heute möchte ich euch eine Schmalbauchwespe vorstellen. Ich habe sie auf Feinstrahl entdeckt. Ihr lateinischer Name ist Gasteruption jaculator. Einen deutschen Namen hat sie nicht. Sie hat einen schmalen Bauch und einen sehr langen Legebohrer.

Ganz schön lang, der Legebohrer, oder? Weißt du, wofür sie so einen langen Legebohrer braucht?

So leben Schmalbauchwespen

Ausgewachsene Schmalbauchwespen ernähren sich von Nektar. Sie haben aber keinen langen Saugrüssel wie viele Bienen. Deshalb können sie sich den Nektar nur von Blüten holen, die keine tiefen Blütenkelche haben. So wie der Feinstrahl eben.

Hier trinkt sie noch, aber wenn sie satt ist, sucht sie sich vielleicht einen Bienennest. Denn Schmalbauchwespen sind Parasiten von verschiedenen Wildbienenarten. Und dafür brauchen sie auch ihren langen Legebohrer.

Parasiten von verschiedenen Wildbienenarten? Was ist denn das schon wieder? Ganz einfach eigentlich. Die Schmalbauchwespe legt ihre Eier in fremde Wildbienennester.

Die Schmalbauchwespe legt ihre Eier in fremde Nester

Wenn du dir die Wespe genau anschaust, fällt dir vielleicht nicht nur der lange Legebohrer auf. Der kleine runde Kopf der Schmalbauchwespe ist mit einer Art “Hals” mit ihrem Körper verbunden. Das ist ungewöhnlich für Insekten. Meistens sitzen Kopf und Körper dicht zusammen.

Ihr Körper selbst ist schwarz. Nur an ihrem Hinterleib hat sie zwei rote Ringe. Und ihr Legebohrer hat eine weiße Spitze. Ihren Hinterleib mit dem Legebohrer streckt sie fast immer in die Höhe. Vielleicht möchte sie nicht, dass ihr Legebohrer abbricht. Oder sie möchte einfach nicht immer, irgendwo mit ihm hängen bleiben.

Außerdem hat die Schmalbauchwespe ziemlich lange Hinterbeine. Und ihre Vorderbein-Paare sind sehr viel kürzer. So, und wofür braucht die Schmalbauchwespe nun ihren Legeboher?

Mit dem langen Legebohrer sticht sie in die Nistgänge von Wildbienen. Da die Nistgänge oft sehr lang sind, braucht sie so einen langen Bohrer. Dort, im Wildbienenest, legt sie dann ihre Eier ab.

Kannst du dir vorstellen, wie das aussieht? Ein Bild von einer Schmalbauchwespe bei der Eiablage habe ich nicht. Aber ich habe bei Wikipedia ein Bild von einer Holz-Schlupfwespe gefunden. Wenn die ihre Eier ablegt, sieht es ganz ähnlich aus, nämlich so:

Du siehst, weil ihr Legebohrer so lang ist, müssen ihr Hinterbeine auch lang sein. Sonst könnte unsere Schmalbauchwespe ‒ und auch die Holz-Schlupfwespe oben auf dem Bild ‒ diese Verrenkungen nicht machen.

Hat die Schmalbauchwespe ihre Eier im Bienenest abgelegt, schlüpfen auch sehr schnell die Schmalbauchwespen-Larven. Die Larven der Schmalbauchwespe fressen dann zuerst mal das Wildbienenei. Oder sie fressen die Wildbienenlarve, wenn die schon geschlüpft ist. Anschließend fressen die Wespenlarven dann den Pollen-Vorrat der Wildbienenlarve auf.

Parasiten wie Schmalbauchwespen sind unbeliebt

Meistens mögen wir Parasiten nicht so gerne. Doch Parasiten finden wir überall in der Natur. Und sie haben genauso ihre Lebensberechtigung wie alle anderen Lebewesen auch. Auch sie erfüllen wichtige Aufgaben. Sie können zum Beispiel wichtige Bestäuber, Schädlingsvernichter oder die Nahrung für andere Tiere sein. Auch der Kuckuck ist zum Beispiel so ein Parasit. Und über Bienenparasiten habe ich hier schon öfter berichtet: Schwarz-gelb gestreift ‒ Ein Kuckuck im Bienennest oder Eine Biene, so rot wie Blut ‒ Linas Blutbiene.

Und hübsch ist sie doch, die Schmalbauchwespe Gasteruption jaculator, oder? Sie ist auch nicht besonders groß. Sie ist noch nicht einmal zwei Zentimeter lang ‒ ohne ihren Legebohrer.

Schmalbauchwespen werden übrigens auch Gichtwespen genannt.

Sie können mit ihrem Legebohrer NICHT stechen. Beobachten kannst du die Schmalbauchwespe Gasteruption jaculator von Mai bis September.

Kennst du Linas Bücher?

Was machen Bienen eigentlich im Winter? (*)

Wisst ihr, dass bei uns zwar hunderte Bienenarten heimisch sind, aber nur eine einzige Honigbiene lebt? Lina schon, denn sie hat ein Bienenabenteuer erlebt. Erwin, das Büchermännchen, ist für sie vom Herbst in den Sommer geflogen, um herauszufinden, was Bienen im Winter machen. Dabei hat er Wolfram Wollbiene, Sandra Sandbiene, Honilda Honigbiene und noch einige andere getroffen. Gemeinsam haben sie so manches Bienengeheimnis gelüftet.

Außerdem hat Lina den Bienentanz geübt und Nisthilfen für ihre neuen Freunde gebaut. Du kannst wie immer mitmachen. Und falls du Bienisch lernen willst, Lina zeigt dir, wie es geht.

Altersempfehlung: ab 6 Jahre
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Weitere Miteinander-Bücher sind:

Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel (*)

In einer Handvoll gutem Gartenboden, leben mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt, sagt Erwin. Lina kann es kaum glauben. Ob das wohl stimmt? Klar stimmt das und Erwin kann es beweisen. Er besucht für Lina die geheimnisvolle Welt des Bodens. Ein quirliger Springschwanz, eine redseelige Tulpe und ein brummiger Regenwurm zeigen dir: In unsrem Boden ist was los!

Natürlich hat Lina auch wieder vieles selbst ausprobiert. Sie hat gepflanzt, gegossen und die fleißigen Bodentierchen bei der Arbeit beobachtet. Du kannst wie immer mitmachen.

Altersempfehlung: ab 6 Jahre
ISBN: 9783981875317

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Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume(*)

Lauri Laubfrosch, Rudi Wasserläufer, die Ente Emma und ihre Küken sind Freunde. Sie wohnen am kleinen Teich, mit Rohrkolben und Brombeergebüsch. Dort lauschen sie jeden Abend Lauris kleinem Lied. Also, Rudi, Emma und ihre Küken lauschen. Lauri singt. Doch eines abends bleibt Lauri stumm und seufzt. Wie gerne würde er einmal die richtig großen Bäume kennenlernen. Da wissen Rudi, Emma und ihre Küken, dass sie eine Weile auf Lauri werden verzichten müssen. Denn wenn einer Sehnsucht hat, darf man ihn nicht aufhalten.

Für Lauri Laubfrosch beginnt eine spannende Reise zu den Bäumen in Feld, Wald und Flur. Von ihren Bewohnern erfährt er, was ihren Baum so besonders macht und wie seine Blätter und Früchte aussehen. So weiß er nun auch, dass Tannenzapfen niemals auf den Boden fallen und warum der Schnabel von Fritz Fichtenkreuzschnabel nicht krumm, sondern ein Spezialwerkzeug für Zapfen ist.

Glücklich und zufrieden kehrt Lauri heim. Denn eins ist klar, von all dem, was er gelernt hat, muss Lauri unbedingt seinen Freunden erzählen.

Lauri Laubfrosch erkundet die Bäume ist eine Geschichte über einen mutigen Frosch, der die Bäume dieser Welt kennenlernen möchte.

Altersempfehlung: ab 5 Jahre ISBN: 9783981875324

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Wir sind wieder verlinkt: Der Natur-Donnerstag, Freutag, Ein Fachwerkhaus im Grünen.