Diese Biene hat die Hosen an. Allerdings keine gewöhnlichen Hosen. Pluderhosen müssen es schon sein. Es ist eine Braunbürstige Hosenbiene. Und wenn sie in der Blüte steckt, sieht man erst einmal nur ihre Püschelbeine. Jedenfalls, wenn sie in der Blüte einer Wegwarte sitzt.
Die Hosenbiene heißt Hosenbiene, weil, na … weil sie so lange Haare an ihren Beinen hat und sie damit aussieht als hätte sie eine Pluderhose an.
Aber warum hat sie solche Püschel an den Beinen? Weißt du es? Falls nicht, kannst du die Bilder vergrößern. Dann siehst du, dass sie mit ihren langen Haaren Pollen sammelt. Denn zwischen ihren Haaren schimmert leuchtend gelber Pollen. Den Pollen braucht sie für ihre Kinder.
So lebt die Braunbürstige Hosenbiene
Ohne Pollen sehen die Haarbürsten der Braunbürstigen Hosenbiene bräunlich aus. So etwa.
Deshalb heißt sie auch Braunbürstige Hosenbiene. Und da die Braunbürstige Hosenbiene auf diesem Bild gerade ihr Nest gräbt, hat sie keinen Pollen zwischen den Haaren. So kannst du die bräunliche Farbe ihrer Beinbürste gut erkennen. Das Bild habe ich gemalt. Es stammt aus dem Kinderbuch Was machen Bienen eigentlich im Winter?. Hosenbienen gehören zu Linas Lieblingsbienen. Weil sie mit ihren Beinpüscheln so putzig aussehen und weil sie so einen lustigen Namen haben.
Hosenbienen legen ihre Nester im Boden an. Dafür graben sie im Sand oder in lockerer Erde ziemlich tiefe Röhren in den Boden. Je nach Art können die Röhren bis zu einem Meter tief sein. Die Niströhren der Braunbürstigen Hosenbiene sind etwa sechzig Zentimeter tief. Das ist der Hauptgang. Von diesem Gang gräbt die Braunbürstige Hosenbiene zu den Seiten noch Nebengänge. In den Nebengängen legt sie ihre Nester an.
Pollenbällchen auf Füßchen
In jedes Nest legt die Braunbürstige Hosenbiene ein Häufchen aus Pollen. Und weil sie so viel Pollen transportieren kann, ist das Häufchen gar nicht mal so klein. Später feuchtet sie den Pollen mit Nektar an und formt daraus ein Bällchen. Außerdem formt sie drei kleine Füßchen aus dem Pollen. Obendrauf kommt das Bällchen. Sie ist also schon fast eine Künstlerin, unsere Braunbürstige Hosenbiene. Oben auf das Bällchen kommt dann ein einzelnes Ei. Wenn sie das Ei gelegt hat, verschließt sie die Brutzelle.
Wissenschaftler vermuten, dass die Füßchen unter dem Pollenbällchen verhindern sollen, dass der Pollen von der Erde feucht wird und von Pilzen befallen wird. Denn Braunbürstige Hosenbienen kleiden ihre Brutzellen nicht zusätzlich aus. Das machen nämlich viele andere Wildbienen. Sie nutzen zum Beispiel Blattstückchen, Lehm oder Pflanzenwolle, um die Wände der Brutzellen auszukleiden. Andere produzieren in einer Drüse ein Sekret, mit dem sie die Brutzellen auskleiden. Unsere Hosenbiene macht das nicht.
Wenn die Braunbürstige Hosenbiene die Brutzelle verschlossenhat, geht es weiter mit der nächsten Brutzelle. Für Ihre Larven sammelt die Braunbürstige Hosenbiene nur den Pollen von Korbblütlern. Und hier auch nur von einer ganz bestimmten Unterfamilie. Und zwar der Unterfamilie der Cichorioideae. Dazu gehört auch die Wegwarte. Den Pollen an ihren Pollenhöschen hat sie allerdings nicht von der Wegwarte. Der Pollen der Wegwarte ist weiß. Und ihr Pollen ist gelb. Woher sie ihn hat, weiß ich nicht.
Die Braunbürstige Hosenbiene wird zwölf bis fünfzehn Millimeter groß. Damit ist sie etwa so große wie eine Honigbiene. Beobachten kannst du sie von Juni bis September.
So sehen die Männchen aus
Die Männchen der Braunbürstigen Hosenbiene sehen übrigens etwas anders aus. Nämlich so.
Und im Ganzen so.
Das Männchen hat eindeutig keine Hosen an. Das braucht es auch nicht. Da es kein Nest baut und keinen Pollen sammelt, braucht es natürlich auch keine Beinbürste.
Auch Männchen der Braunbürstigen Hosenbiene müssen leider draußen schlafen. Wie die Männchen der Heuschreckensandwespe: Die Männchen müssen draußen schlafen – Die Heuschreckensandwespe. Die Weibchen verbringen die Nacht in ihrem Nistgang, den sie von innen zuscharren. Die Männchen hängen sich gerne an die Blütenköpfe von Flockenblumen zum Schlafen.
Lustiges zum Schlafverhalten von Bienen und noch viele andere Geheimnisse über diese fleißigen Tierchen findest du auch in Was machen Bienen eigentlich im Winter?
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Wir sind wieder verlinkt: Der Natur-Donnerstag, Ein Fachwerkhaus im Grünen.
8. August 2020 um 16:47
Liebe Silke,
die Vielfalt der Natur erstaunt mich immer wieder. Diese Hosenbiene kannte ich noch gar nicht. (Und da ist sie sicher auch nicht die einzige, die ich nicht kenne…) Danke fürs Zeigen und erklären.
Ich wünsche Dir noch ein schönes Restwochenende.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
9. August 2020 um 11:58
Lieber Wolfgang, dieses Erstaunen teile ich mit dir. Es hat wirklich jede Nische etwas zu bieten und es macht wirklich Spaß, di eine oder andere Nische genauer zu betrachtn :)
Einen schönen Sonntag euch.
Liebe Grüße
Silke
8. August 2020 um 13:48
Das ist ja wirklich sehr interessant. Ich hätte beim Anblick dieser Biene vermutlich einfach nur auf ganz viele Pollen getippt und die Haarbüschel übersehen. Jetzt muss ich wirklich mal acht geben, ob ich eine solche Biene auch entdecke.
Herzliche Grüße – Elke
9. August 2020 um 11:55
Ich bin gespannt, ob du eine entdeckst ;)
Liene Grüße
Silke
7. August 2020 um 16:38
Ganz Interessant Erklärt …
Danke !
Tolle DND Beitrag
Viele Grüße czoczo
7. August 2020 um 16:57
Danke :)
Viele Grüße
Silke
5. August 2020 um 20:02
Sehr schön und lehrreich erklärt und bebildert!
LG Heidi
6. August 2020 um 8:58
Dankeschön :)
Liebe Grüße
Silke