Wieso ist das so?

Natur erklärt für Klein und Groß

Rabenschwarz mit nassen Federn

| 10 Kommentare

Lina hat am Wochenende eine wunderbare Entdeckung gemacht. Sie war in Nürnberg an der Pegnitz unterwegs. Und auf einer Pegnitzinsel, praktisch mitten in der Stadt, hat Lina einen Kormoran gesehen. Mit ausgebreiteten Flügeln stand er da. Das sah ungefähr so aus.

Rabenschwarz mit nassen Federn

Ein Kormoran mit ausgebreiteten Flügeln (Bild: Slawek Staszczuk (photoss [AT] hotmail.co.uk) CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1550195).

Dabei hielt er seine Flügel nicht still. Er bewegte sie immer hin und her, und Lina dachte eigentlich, er wolle gleich losfliegen. Das war aber nicht so. Der Kormoran blieb ziemlich lange dort sitzen und machte immer das Gleiche.

 

Natürlich wollte Lina wissen, was der Vogel dort macht und warum er seine Flügel ausbreitet, sie sogar bewegt, aber nicht wegfliegt.

Warum der Kormoran seine Flügel bewegt

Normalerweise haben Wasservögel ein gut gewachstes Gefieder. So perlt das Wasser von den Federn ab und sie bleiben trocken. Auch Kormorane sind Wasservögel. Sie leben an Gewässern und fangen Fisch. Dafür müssen sie tauchen. Doch ihr Gefieder ist nicht so gut gewachst wie das von Enten oder Möwen zum Beispiel. Es saugt sich bei jedem Tauchgang mit Wasser voll und muss erst trocknen, bevor der Kormoran weiterziehen kann. Das sieht dann so aus wie auf dem Video oben.

Vielleicht denkst du jetzt, der Kormoran könnte sein Gefieder doch auch im Flug trocknen. Doch so einfach ist das nicht. Denn das Wasser macht den Vogel schwer. Und je schwerer er ist, um so mehr Energie braucht er, um zu starten. Da suchen sich Kormorane doch lieber nach dem Tauchen ein trockenes Plätzchen und trocknen ihre Federn. Erst dann  fliegen sie weiter.

Wie schwer Wasser ist, kannst du ausprobieren. Nimm einfach ein trockenes Handtuch. Das ist ziemlich leicht, oder? Nun mach das Handtuch nass und hebe es noch einmal hoch. Fühlst du den Unterschied? Und wenn du ein richtig großes Frotteehandtuch nimmst, kannst du besonders gut fühlen, wie schwer Wasser ist.

Unser Kormoran hat dann irgendwann doch aufgehört und erst einmal seine Beobachter beobachtet.

Was Teddy weiß – So leben Kormorane

Kormorane sind sehr gesellige Vögel und leben das ganze Jahr in Kolonien. Nicht nur zum Brüten. Sie werden bis etwa neunzig Zentimeter groß und haben eine Flügelspannweite von einem Meter zwanzig bis einem Meter und vierzig Zentimetern. In Gefangenschaft können Kormorane über zwanzig Jahre alt werden. In Freiheit werden sie häufig nicht älter als sieben bis zehn Jahre. Der älteste in Freiheit lebende Kormoran, von dem wir wissen, ist achtzehn Jahre alt geworden.

Kormorane kommen in vielen Teilen der Welt vor. Wo überall, kannst du dir auf dieser Karte anschauen.

Rabenschwarz mit nassen Federn.

Verbreitung von Kormoranen auf der Welt (Bild: Imagesincommons – Eigenes Werk, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=45007177.

Auf dem Bild oben bedeuten die grünen Bereiche, dass du den Kormoran dort das ganze Jahr beobachten kannst. In den gelben Bereichen halten sie sich nur im Sommer auf und in den blauen Bereichen sind sie nur im Winter zu Gast.

Kormorane haben viele Feinde. Darunter sind Waschbären, Marderhunde, Füchse, Adler, Möwen und noch einige andere. Doch der größte Feind der Kormorane ist der Mensch. Da sich Kormorane von Fischen ernähren, wurden sie von Fischern und Anglern Jahrhunderte lang gejagt. So sehr, dass sie in Europa praktisch ausgestorben waren. Erst seit den letzten dreißig Jahren haben sich die Bestände langsam wieder erholt.

Rabenschwarz mit nassen Federn.

Ein Kormoran trocknet sein Gefieder und ein Jungvogel schaut zu (Bild: Arnoldius – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=61912944).

Das heißt aber nicht, dass sich nun alle einig sind und meinen, Kormorane dürfen bleiben. Viele Fischer und Angler möchten ihn auch heute noch weghaben. Und so kann man immer noch viele Behauptungen über Kormorane lesen und hören: Sie seien “gefräßige” Vögel und fräßen bis zu 600 Gramm Fisch am Tag. Sie fräßen nur die großen und wertvollen Fische und seien Schuld am Rückgang von Fischen in vielen Gewässern. Sie hätten keine natürlichen Feinde, deshalb breiteten sie sich unkontrolliert aus. All das ist inzwischen in vielen wissenschaftlichen Untersuchungen widerlegt. Trotzdem kommt es vor, dass Kormorane auch heute noch abgeschossen werden.

Lina war ziemlich entrüstet, als sie das gehört hat. Sie findet es sowieso blöd, Tiere einfach abzuschießen, nur weil sie das Gleiche essen wie wir. “Mama, wir können doch auch Gemüse essen. Und manchmal essen wir Fleisch. Da können wir den Kormoranen doch ruhig auch ein bisschen Fisch abgeben”, hat sie gesagt. Recht hat sie, oder?

Unser Kormoran war offensichtlich noch nicht zufrieden mit seinem Gefieder. Nachdem er uns ausgiebig beobachtet hat, hat er wieder angefangen, seine Federn zu trocknen.

 

Der deutsche Name Kormoran stammt übrigens aus dem Altfranzösischen und bedeutet soviel wie “Meerrabe” oder “Wasserrabe”. Der lateinische Name des Kormorans ist Phalacrocorax carbo.

Kennst du Linas Bücher?

Lina probiert, experimentiert und beobachtet eigentlich ständig irgendetwas. Vieles davon findest du in ihren Büchern. Kennst du sie?

Was machen Bienen eigentlich im Winter? (*)

Buchcover des Buchs "Was machen Bienen eigentlich im Winter?". Es ist ein Buch aus der Reihe "Erwin, Lina und die Wunder der Welt".
Wisst ihr, dass bei uns zwar hunderte Bienenarten heimisch sind, aber nur eine einzige Honigbiene lebt? Lina schon, denn sie hat ein Bienenabenteuer erlebt. Erwin, das Büchermännchen, ist für sie vom Herbst in den Sommer geflogen, um herauszufinden, was Bienen im Winter machen. Dabei hat Wolfram Wollbiene, Sandra Sandbiene, Honilda Honigbiene und noch einige andere getroffen. Gemeinsam mit ihnen konnte er für Lina so manches Bienengeheimnis lüften.

Außerdem hat Lina den Bienentanz geübt und Nisthilfen für ihre neuen Freunde gebaut. Du kannst wie immer mitmachen. Und falls du Bienisch lernen willst, Lina zeigt dir, wie es geht.

Altersempfehlung: 6 bis 10 Jahre
ISBN: 9783000557255

Hier findest du eine Leseprobe von Was machen Bienen eigentlich im Winter?

Hier geht’s zu den Bienen im Shop

(*) Der Titel ist ein Amazon-Partnerlink

Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel (*)


In einer Handvoll gutem Gartenboden, leben mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt, sagt Erwin. Lina kann es kaum glauben. Ob das wohl stimmt? Klar stimmt das und Erwin kann es beweisen. Er besucht für Lina die geheimnisvolle Welt des Bodens und spürt all die Lebewesen auf, die dort ihr Zuhause haben.

Kaum dort angekommen, weckt er die schnarchende Zwiebel aus ihrem Sommerschlaf und wird Zeuge eines unerhörten Vorfalls. Und auch sonst hält das unterirdische Reich des Reginald Regenwurm so manche Überraschung für Erwin und Lina bereit. Von Frau Tulipa, Frederike Springschwanz, der Asselbande und vielen anderen erfährt Lina, dass dort unten jedes noch so kleine Lebewesen ein wichtiges Teil einer großen Gemeinschaft ist.

Natürlich hat Lina auch wieder vieles selbst ausprobiert. Sie hat gepflanzt, gegossen und die fleißigen Bodentierchen bei der Arbeit beobachtet. Du kannst wie immer mitmachen.

Altersempfehlung: 6 bis 10 Jahre
ISBN: 9783981875317

Hier findest du eine Leseprobe Reginald Regenwurm und die schnarchende Zwiebel.

Hier geht’s zu den Bodentierchen im Shop

(*) Der Titel ist ein Amazon-Partnerlink

Linas Bücher

Linas Bücher gibt es als Hardcover im Shop. Schau doch mal vorbei.

Als Taschenbuch oder eBook sind die Bücher bei Amazon erhältlich (einfach auf die Titel klicken).
Selbstverständlich kann auch jeder Buchhändler die Hardcover-Bücher für euch bestellen. Die Miteinander-Bücher sind gelistet im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB).

Wir sind wieder verlinkt: Der Natur-Donnerstag, Pünktchen und Viktoria, Freutag, Berlinmittemom, Karminrot, Ein Fachwerkhaus im Grünen, Naturkinder und Geborgen Wachsen.

10 Kommentare

  1. Liebe Silke,
    das ist wieder ein sehr schöner Post, und ich konnte wieder etwas lernen, so war mir nicht klar, dass der Kormoran sein Gefieder erst trocknen muss.
    Ich bin aber froh, dass die Bestände sich allmählich wieder erholen. Allerdings würde ich diesen Vogel auch nicht gerne an meinem Gartenteich sehen. Da verbaue ich diesen großen Vögeln lieber den Zugang zum Teich, weil ich mich für meine Fische im Gartenteich verantwortlich fühle. Schließlich habe ich die Fische in den Teich gesetzt und ich möchte, dass es ihnen gut geht.
    Ich wünsche Dir noch eine wunderschöne Woche.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    • Lieber Wolfgang, ihr macht es also genau so, wie es sein soll. Denn ihr sorgt dafür, dass solche großen Vögel gar nicht erst an euren Teich kommen. Ein kleiner Gartenteich ist auch kein gutes Ziel für Kromorane, Reiher und Co.
      Liebe Grüße
      Silke

  2. These birds are so interesting to watch as they dry their wings. The act like there is nothing in the world except them! The photos are lovely and thanks for all the great information about them.

  3. Liebe Silke,
    es ist immer wieder sehenswert, wenn die Kormorane ihre Flügel zum Trocknen ausbreiten, gell.
    Das Buch mit dem Regenwurm werde ich mir mal näher anschauen. Vielleicht ist es etwas für eine/n der Enkelchen. :-)
    Lieben Gruß
    moni

    • Liebe Moni, außer auf Bildern habe ich es noch nie vorher gesehen. Entsprechend groß war die Freude :)
      Es freut mich, wenn du es dir anschaust. Und wenn es dann vielleicht noch gefällt, um so mehr.
      Einen lieben Gruß
      Silke

  4. eine schöne kindgerecht Erklärung

    liebe Grüße
    Rosi

  5. Gut bebildert und anschaulich erklärt, ich glaube die vorgestellten Bücher wären auch als Geschenk für unter den Weihnachtsbaum gut geeignet?
    LG Heidi

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.